iShares macht das Rennen

Nachdem SPDR im Dezember aus dem Rennen um den ETF-Arm von Credit Suisse ausgestiegen ist, hat sich nun iShares als Käufer durchgesetzt.

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Willkommen zur neuen Ausgabe der ETF Times! In unserer wöchentlichen Publikation für Deutschland, Österreich und die Schweiz diskutieren wir die Highlights der ETF-Märkte. Wir stellen die Gewinner und Verlierer unter den in Europa gelisteten ETFs vor und geben einen Überblick über die europaweit neu gelisteten Indexprodukte.

Erste umfassende ETF-Dachfondsstudie am Markt

Ende letzten Jahres haben wir unseren Lesern bereits einen kleinen Einblick in eine nun veröffentlichte Studie über ETF-Dachfonds geboten. Eine Zusammenfassung auf Deutsch (mit Link auf die vollständige Studie auf Englisch) finden Sie hier.

iShares reißt sich Credit Suisse ETF unter den Nagel

Vor der Weihnachtspause haben wir noch spekuliert, wer das ETF-Geschäft von Credit Suisse kauft. Diese Woche wurde bekannt, dass sich iShares als Käufer durchgesetzt hat. Credit Suisse hat derzeit 58 Fonds mit einem Gesamtvolumen von €13,5 Milliarden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Ob die Übernahme Sinn macht, kann jedoch kritisch hinterfragt werden. Die Produktplatte von iShares überschneidet sich stark mit der von Credit Suisse. iShares soll aber insbesondere an den 9 Schweizer Fonds interessiert sein, um ihre Marktpräsenz bei den Eidgenossen zu stärken. Aber genau hier könnte auch der Knackpunkt liegen. Wer garantiert, dass alteingesessene Schweizer Vermögensverwalter und Privatanleger ihr Vermögen in Schweizer Fonds bei iShares, einem US-Unternehmen, lassen und nicht zur Konkurrenz gehen?

Ob die Übernahme Sinn macht, kann jedoch kritisch hinterfragt werden. Die Produktplatte von iShares überschneidet sich stark mit der von Credit Suisse.

 

Außerdem stellt sich die Frage, was das Privat Banking der Credit Suisse macht? Mit der Übernahme dürfte man eine hohe Konzentration in iShares-Produkten aufweisen. Diversifiziert man also bei den Anbietern und schichtet Vermögen um? Dass man Assets einkauft, ist das Eine. Das Andere ist, das – gerade bei ETFs – sehr flüchtige Geld auch zu behalten.

Auch andere Marktteilnehmer stehen der Übernahme kritisch gegenüber. Einhellige Meinung ist, dass iShares diesen Kauf nur getätigt hat, um seine Position zu stärken und Anbietern wie State Street und Vanguard abzuhalten, in Europa Fuß zu fassen.

Wir dürfen gespannt sein, ob sich die Übernahme wirklich bezahlt macht. Zumindest hat man aus Sicht von iShares einen Rivalen weniger und wird dadurch noch größer und dominanter.

Lyxor verstärkt Präsenz in Großbritannien

Pierre Gil wurde Berichten zufolge zum CEO Lyxor UK ernannt. Gleichzeitig bleibt er weiterhin als Head of International Development bei Lyxor tätig. Zudem wurde Egret Management LLP, ein Anleihen-Manager von Societe Generale, bei Lyxor integriert und zu Lyxor Asset Management UK LLP umbenannt. Lyxor will seine Präsenz mit weiteren Einstellungen in Großbritannien zusätzlich stärken. Arbeitssuchende können sich also bei Lyxor melden.

ETF Markt – die Neuemissionen

Bei den Neuemissionen zu Jahresbeginn hat insbesondere UBS auf sich aufmerksam gemacht. Der Schweizer Anbieter hat diese Woche 61 seiner ETFs an der Mailänder Börse gelistet. Die ETFs werden sowohl in der Anlageklasse „A“ für Privatinvestoren als auch „I“ für institutionelle Investoren angeboten.
Darüber hinaus hat ComStage insgesamt vier seiner Produkte in der Schweiz an die Börse gebracht. Es handelt sich dabei einmal um den ComStage ETF F.A.Z. Index, der sowohl in Euro als auch in Schweizer Franken angeboten wird, und zum anderen um den ComStage ETF MSCI Emerging Markets TRN der in US-Dollar und in Schweizer Franken gelistet wurde.

ETF Markt – Gewinner und Verlierer

Diese Woche gab es insgesamt ein gemischtes Bild, sowohl auf der Gewinner- als auch der Verliererseite.

Finanztitel und Edelmetalle reagieren generell sensible auf Wirtschaftsdaten. So hat z.B. die Lockerung von Basel III Anfang der Woche insbesondere Banken und positive Wirtschaftsdaten Edelmetalle unterstützt. Inflationsanleihen in Großbritannien haben hingegen profitiert, dass die Inflationsberechnung nicht an internationale Standards angepasst wird. Dies hätte die zukünftige Inflation geringer ausfallen lassen und dadurch die Zahlungen an Investoren reduziert.

Auf der Verliererseite haben im Zuge überwiegend guter Wirtschaftsdaten zum Beispiel Volatilitäts-Produkte an Wert verloren.

 

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Über den Autor

Gordon Rose, CIIA, CAIA,

Gordon Rose, CIIA, CAIA,  war von 2011 bis 2014 Fondsanalyst bei Morningstar.