Der ETF-Marktführer ist der Konkurrenz im Neugeschäft im Januar enteilt. Wie aus unserer Absatzstatistik für europäische ETFs hervorgeht, sammelte iShares 5,05 Milliarden Euro ein, vor allem Dank Zuflüssen in Eurozonen-Aktien-ETFs, EUR und USD Unternehmensobligationen (Investment Grade) und US-Standardwerte-ETFs. (Zur Übersicht über die großen Januar-Trends gelangen Sie hier.)
Auch Lyxor und die Deutsche Bank zählten zu den Gewinnern des vergangenen Monats. Während die Franzosen mit ETFs auf japanische Standardwerte, EUR Staatsobligationen (Kurzläufer) und EUR Langläufer-Bonds punkten, profitierte die Deutsche Bank von der hohen Nachfrage nach Eurozonen-, Deutschland- und Schweizer Standardwerte-ETFs.
Aus der zweiten Reihe machte die UBS mit hohen Zuflüssen auf sich aufmerksam. Interessanterweise sammelte die Schweizer das meiste Geld in der Kategorie Aktien Grossbritannien Standardwerte ein, gefolgt von Eurozonen-Aktien-ETFs.
Unter den 15 grössten europäischen Anbietern mussten nur Source, HSBC und PIMCO Nettoabflüsse hinnehmen.
Tabelle: Absatzbilanz der grössten 15 ETF-Anbieter in Europa
Kommen wir nun zur Absatzbilanz nach Einzel-ETFs. Wie aus unserer Tabelle weiter unten hervorgeht, war der iShares Core S&P 500 mit Zuflüssen von 917,5 Millionen Euro der absatzstärkste ETF in Europa im vergangenen Monat. Dieses Bild ist jedoch nicht vollständig, ohne die Abflüsse aus dem iShares S&P 500 (Dist) zu beachten, der im Januar 680,5 Millionen Euro verlor.
Bereits seit dem vierten Quartal 2013 ziehen Anleger in grossem Stil ihr Geld aus diesem Fonds ab, der mit Kosten von 40 Basispunkten jährlich nicht mehr konkurrenzfähig ist – Anleger bekommen zahlreiche ETFs auf den S&P 500 bereits für 7 Basispunkte. In dem Masse, in dem der günstige iShares Core S&P 500 -- und die günstigen Produkte anderer Anbeiter -- gewinnt, gehen dem „Dino“ unter den USA-Standardwerte-ETFs kontiniierlich die Mittel verloren. Da jedoch in den vergangenen 12 Monaten per Saldo deutlich mehr Geld in den Core-ETF von iShares geflossen ist, als aus dem Altfonds abgezogen wurde, wird deutlich, dass es hier nicht nur um ein Switching-Phänomen handelt: USA-ETFs waren im vergangenen Jahr die am stärksten nachgefragte ETF-Kategorie.
Übrigens findet sich auch der Vanguard S&P 500 unter den absatzstärksten Produkten des vergangenen Monats. Allerdings fielen die Zuflüsse deutlich tiefer aus als beim iShares Core, der noch immer gut 800 Millionen Euro mehr auf die Waage bringt.
Unter den Top-Sellern finden sich gleich drei Produkte auf den Euro STOXX 50 Index. Auch ETFs der Kategorie EUR und USD sind dort vertreten, ebenso wie der UBS ETF (CH) SMI. Dies illustriert, dass Schweizer Anleger den kurzzeitigen Absturz des Standardwerte-Index nach Bekanntgabe der Abkoppelung des Franken vom Euro durch die SNB als Kaufchance gesehen und heimische Standardwerte-ETFs gekauft haben. (Spiegelbildlich mussten ETFs auf Schweizer Nebenwerte relativ hohe Abflüsse verkraften, was darauf schliessen lässt, das Anleger die Auswirkung der Franken-Aufwertung für Nebenwerte als gravierenden Faktor betrachten, weniger jedoch für global agierende Konzerne.)
Zu den Verlierern des vergangenen Monats zählten Emerging Markets Aktien und Bonds. Auch fallen die hohen Abflüsse aus dem Deutsche Bank ETF auf den CSI 300, der das A-Segment bei China Aktien abdeckt.
Tabelle: Die ETFs mit den höchsten Januar-Zuflüssen
Tabelle: Die ETFs mit den höchsten Januar-Abflüssen