Microsoft – Restrukturierungen rüsten für die Zukunft

Der IT-Gigant kämpft mit rückläufigen Absätzen bei Windows. Dafür stellt sich der Konzern im Cloud-Computing neu auf. Ein starker Cash-Flow und Grössenvorteile sind dabei hilfreich.

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Seit Übernahme der Unternehmensführung durch Satya Nadella wurde die Strategie gewechselt von „Windows First“ hin zu einem Fokus auf mobile Technologie und Cloud Computing. Das Unternehmen trennte sich von einigen Managern und hat das Führungsteam umgebaut. Zudem wurden intern wesentliche Teams (Windows and Devices, Cloud and Enterprise sowie Applications and Services) neu aufgestellt. Damit setzt Microsoft seine Bemühungen fort, sich als Cloud und Mobile-Unternehmen zu positionieren. 

Aufgrund des Wechsels zu alternativen Betriebssystemen war der Vertrieb der Unternehmens-Cashcow Windows rückläufig. Damit einher geht die Entkoppelung vom gesamten Windows-Ökosystem. Bei Privatkunden steht das Unternehmen vor der Herausforderung, dass der Absatz von stationären Computern rückläufig ist und der Trend hin zu mobilen Endgeräten geht. Das Phone Hardware Geschäft schwächelt allerdings, was die Umsätze und Profitabilität des IT-Giganten belasten dürfte. Microsoft muss es in Zukunft gelingen, Verbraucher zum Kauf von Windows-basierten Geräten zu bewegen. Die eingeläutete geräteneutrale Strategie stimmt uns zuversichtlich. 

Bei Geschäftskunden hat das Unternehmen frühzeitig auf Cloud Computing gesetzt und kann sich bei dieser Zielgruppe behaupten. Vorteilhaft ist hier die Größe des IT-Giganten sowie den Umfang der angebotenen Software-Lösungen und Cloud-Services. Positiv ist, dass gerade der Ausbau von Cloud Computing in der Vergangenheit nicht zu einem Rückgang beim Lizenzumsatz geführt hat. Unserer Ansicht nach sind aufgrund von Größe und Kostenvorteilen die Chancen gut, dass sich Microsoft weiterhin beim Cloud-Geschäft und Datenzentren behaupten wird. Microsoft kann günstigere Preise als die Wettbewerber anbieten und zugleich seinen Kunden Komplettlösungen liefern. 

Eine starke Belastung für das vierte Geschäftsquartal könnte die teilweise oder sogar vollständige Abschreibung der von Nokia übernommenen Handysparte sein. Für das Dritte Quartal wurde bekanntgegeben, dass die Sparte Phone Hardware „ein erhöhtes Wertminderungsrisiko“ aufweise. Jüngste Investitionen in den Handy-Ausbau, die neue Spielekonsole Xbox und in das Surface Tablet dürften unserer Ansicht nach die Brutto-Margen des Konzerns kurzfristig deutlich schwächen. 

Positiv sind der hohe freie Cash-Flow von über 26 Milliarden USD sowie der Barmittelbestand  von mehr als 85 Milliarden Dollar. Damit hat das Unternehmen genügend Flexibilität, um sich als Technologieunternehmen neu zu definieren (und entsprechend zu investieren). Das Unternehmen ist gegenüber der Konkurrenz nach wie vor stark aufgestellt, und wir bestätigen insgesamt einen großen Wettbewerbsvorsprung (lesen Sie hier mehr zu unserem Economic Moat Rating). 

Die Aktien notieren zum Börsenschluss am 9. Juli bei 44,39 USD an der NYSE. Unsere Fair Value Schätzung liegt bei 46 USD

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Über den Autor

Morningstar Equity Analysts  Morningstar stock and fund analysts cover 2,000 mutual funds, 2,100 equities, and 300 exchange-traded funds.