Fonds von JO Hambro und Schroders punkten mit erfahrenen Teams

Zwei Emerging Markets-Aktienfonds der beiden britischen Anbieter werden von „Neutral“ auf „Bronze“ hochgestuft. Neue Morningstar Analyst Ratings im Überblick.

Michael Haker 21.10.2015
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Zwei Emerging Markets-Aktienfonds verfügen seit diesem Monat über positive Morningstar Analyst Ratings. Sie wurden von „Neutral“ auf „Bronze“ hochgestuft. Der Schroder ISF Emerging Markets A wird seit Oktober 2014 vom Leiter des Schroders Emerging Markets-Aktienteam, Allan Conway, gemanagt. Für unsere Analystin Lena Tsymbaluk ist dieser Fonds unter anderem wegen der Ressourcen-Ausstattung des Teams attraktiv. Neben vier Portfoliomanagern stehen Conway weitere 41 Analysten bei der Titelauswahl zur Seite.

Die Titelauswahl erfolgt nach dem Ansatz, den Conway im Jahr 2004 eingeführt hat. Er kombiniert eine Top-Down Analyse sowie eine Aktienauswahl nach Fundamentaldaten. Insgesamt sollen sowohl die Länderauswahl als auch die Aktienselektion zu gleichen Teilen zur Performance beitragen. Auf der Risikoseite wird diszipliniert eine Stop-Loss-Linie angelegt, die den Fonds schon 2008 und 2011 vor allzu heftigen Rückschlägen bewahrt hat.

Überzeugt sind wir auch von beiden Managern James Syme und Paul Wimborne. Sie übernahmen 2011 die Verantwortung für den JOHCM Global Emerging Markets Opportunities, haben aber bereits bei ihrem vorherigen Mandat bei Barings Erfolge mit Emerging Markts-Investments eingefahren, vor allem 2008 und 2009.

Der Ansatz kann hinsichtlich der Länder- und Sektorgewichtung zu klaren Abweichungen von der Benchmark führen. Der Fonds ist volatiler als der Durchschnitt, Anleger wurden dafür aber auch kompensiert. Seit Auflage im Juni 2011 hat er den MSCI Emerging Markets Index um annualisiert 0,9% outperformt, seine Morningstar Vergleichskategorie um jährlich 1,4 Punkte.

Neben der bisherigen Entwicklung sind wir im Wesentlichen von der Erfahrung und den früheren Ergebnissen der Manager überzeugt. Der JOHCM Global Emerging Mkts Opps wird daher ebenfalls von „Neutral“ auf „Bronze“ hochgestuft.

Standardwerte weltweit von Neutral hochgestuft

Die Performance des Newton Multi Asset zeigt deutliche Besserungen, seit Christopher Metcalfe im März 2011 das Zepter übernommen hat. Seit 2012 hat der Fonds stetig den Durchschnitt seiner Morningstar Kategorie „Aktien weltweit Standardwerte Blend“ hinter sich gelassen. (Anleger sollten sich nicht vom Namen des Fonds, der auf einen Mischfonds schließen lassen könnte, irritieren lassen.) Metcalfe hat insgesamt rund 30 Jahre Erfahrung im Aktienmanagement und zeigte bereits in verschiedenen Marktphasen sein Können. Der Fonds konnte sich seit 2011 behaupten, so Morningstar Analyst Randal Goldsmith. Das Portfolio zeigt, ähnlich wie bei anderen Newton-Aktienfonds, eine Übergewichtung von defensiven Branchen: Gesundheitsaktien und Tabakhersteller sowie Unternehmen aus den zyklischeren Sektoren Medien und Freizeit. Metcalfe hat auf diese Sektoren früher als Kollegen gesetzt und zugleich sein Gold-Exposure durch Minenaktien rechtzeitig reduziert.

Herabstufung nach ungünstigem Risiko-Rendite-Profil

Der Fidecum SICAV Contrarian Value Euroland investiert in Unternehmen unterschiedlichster Größen innerhalb der europäischen Währungsunion. Auf seiner Suche nach unterbewerteten Unternehmen ist Fondsmanager Hans-Peter Schupp bereit, auch gegen den Strom zu schwimmen und nimmt zeitweise Rückschläge hin, so wie auch im laufenden Jahr. Der Portfolioumschlag ist niedrig, doch Phasen einer starken Underperformance können Anlegern einiges an Geduld abfordern. Der Fonds enthält ein konzentriertes Portfolio von rund 30 Titeln, bei denen auch Nebenwerte prominent gewichtet sein können. Hohe Einzeltitelrisiken sind der Grund für ebenso höhere Risikokennzahlen als andere Fonds der Morningstar Kategorie „Aktien Euroland Flex-Cap“. Auch wenn die Erfahrung des Managers und die langfristigen Ergebnisse für den Fonds sprechen, fällt die Performance unter Berücksichtigung des Risikos weniger eindrucksvoll aus, so Morningstar Analystin Natalia Wolfstetter.  Der Fonds wird daher von „Silver“ auf „Bronze“ herabgestuft. Er ist eher für erfahrene Anleger geeignet, und man sollte auf längere Durststrecken gefasst sein.

Ratingverlust bei nach Personalwechsel bei Henderson

Dem Henderson Horizon Euro Corp Bond entziehen wir vorerst sein „Bronze“-Rating, weil der bisherige Manager Chris Bullock Ende 2015 sein Mandat niederlegen wird. Stephen Thariyan wird hingegen weiterhin als Manager im Amt bleiben. Unterstützt wird er von Tom Ross, der seit 2002 bei Henderson Global Investors ist. Unsere Analysten werden demnächst mit Thariyan und Ross über mögliche Konsequenzen des Personalwechsels sprechen. Bis dahin setzen wir den Fonds auf die Beobachtungsliste.

Neue Analyst Ratings bei BlackRock und Allianz GI

Der Defensive Mischfonds Kapital Plus A EUR wird seit Juni 2011 von Dr. Stefan Kloss verwaltet. Festverzinsliche Papiere sollen mit einem Anteil von 70% das stabile Fundament bilden. Sie sollen mit moderaten Abweichungen die Benchmark JPM EMU Government Bond Investment Grade abbilden, wobei das Rendite-Risiko-Profil optimiert wird. Die Aktienkomponente macht 30% aus mit dem Ziel, den Großteil der aktiven Performance zu liefern. Es handelt sich um die ‚European-Growth‘-Strategie, die auch im Allianz Wachstum Europa umgesetzt  wird. Beide Assetklassen werden getrennt voneinander verwaltet. Für Analystin Barbara Claus punktet der Fonds durch seine Einfachheit und Transparenz. Die Kosten liegen unter dem Durchschnitt vergleichbarer Fonds. Wir vergeben daher das Morningstar Analyst Rating „Bronze“.

Der BGF Global Opportunities kann auf ein erfahrenes Team zurückgreifen und hat seit Auflage 1999 eine Starke Performance gezeigt. Seit es im April 2009 allerdings einige Änderungen im Investmentansatz gab, hat die Performance bis September 2015 enttäuscht und der Fonds liegt annualisiert 0,69% hinter dem Durchschnitt der Vergleichskategorie Aktien weltweit Standardwerte Blend. Bei der Aktienauswahl wird überwiegend nach dem Top-Down Ansatz vorgegangen wobei das Management nach Nischensegmenten mit guten Wachstumsaussichten sucht. Das ist zugleich das größte Risiko, da es nicht einfach ist, über eine lange Zeit mit Top-Down-Calls erfolgreich zu sein. Neben dem Investmentansatz erfuhr auch das Team zwischen 2011 und 2014 einige Personalwechsel. Laut Morningstar Analystin Muna Abu-Habsa gibt es innerhalb der Vergleichskategorie bessere Alternativen. Der BGF Global Opportunities wird daher neu mit dem Rating „Neutral“ eingestuft.

Wie aus der Tabelle unten hervorgeht, wurden für acht weitere Fonds die Analyst-Ratings bestätigt.

 

Tabelle: Neue Morningstar Analyst Ratings im Oktober 2015

Neue Fondsratings im Oktober 2015

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Über den Autor

Michael Haker  Michael Haker ist Research Editor bei Morningstar.