„Bronze“-Rating des PIMCO Total Return Bond bestätigt

Einschätzung des PIMCO-Flaggschiffs bleibt positiv. Allianz-Tochter wird sich nach dem Stabswechsel von Bill Gross zu CIO  Dan Ivascyn aber noch einige Zeit auf die Finger schauen lassen müssen.

Ali Masarwah 02.11.2015
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Morningstar hat die positive Einschätzung zum PIMCO-Flaggschiff Total Return Bond bestätigt und stuft den Fonds weiterhin mit "Bronze" ein. Seitdem PIMCO-Mitgründer und Fondsmanager Bill Gross vor gut einem Jahr von Bord der Allianz-Tochter ging, musste sich der prominente Obligationenfondsanbieter neu aufstellen und hatte derweil mit hohen Mittelabflüssen zu kämpfen. Auch die verbleibenden Anleger hatten keine gute Zeit. Das Flaggschiff konnte im vergangenen Jahr nicht mit der Konkurrenz mithalten. Im laufenden Jahr befindet es sich im 67 Perzentil der diversifizierten US-Dollar Bondfonds. Das bedeutet, dass zweidrittel der Vergleichsfonds besser abschnitten als die europäische Version des PIMCO Total Return Bond. Im Jahr 2014 lag er sogar im 79% Perzentil.   

„Insgesamt stimmt uns der Talentpool bei PIMCO zuversichtlich, dass sich dieser Fonds wieder als eine gute Wahl für Investoren ins Spiel bringen wird“, schreibt Morningstar-Fondsanalystin Mara Dobrescu.

Der flexible US-Dollar-Fonds wurde vor gut einem Jahr von Scott Mather, Mark Kiesel und Mihir Worah übernommen; Mather hat das letzte Wort bei den Investmententscheidungen. Das Trio hat etliche Veränderungen vorgenommen, wobei sich der Management-Ansatz nicht grundsätzlich verändert hat. Aus einer fünfprozentigen Long-Position von Nicht-Dollar-Währungen zur Zeit von Bill Gross ist eine Short-Position von 11,3% per Ende Juni 2015 geworden. Das überrascht allerdings nicht vor dem Hintergrund der PIMCO-Einschätzung der Märkte, ist indes eine deutlich dezidiertere Wette als im langjährigen Durchschnitt, als das Fremdwährungsexposure (aus Sicht von US-Dollar-Investoren) innerhalb eines Korridors von plus oder minus 1,5 Prozent schwankte. Auch wurden US-Staatsanleihen und anderen Staatsanleihen aus den Industrieländern zugunsten von Mortgage-backed securities (MBS) abgebaut.

Ungeachtet dieser Umschichtungen bleibt für Chief Investment Officer Dan Ivascyn viel zu tun. Das PIMCO-Flaggschifffonds hatte unter einer erhöhten Volatilität in den vergangenen Jahren zu kämpfen, und das nach Bill Gross´Abgang installierte Investment-Komitee muss sich noch beweisen. Zudem müssen die Mittelflüsse in PIMCO Fonds beachtet werden. Diese sind zwar abgeebbt, aber die Allianz-Tochter hat in den vergangenen 12 Monaten substanzielle Teile des investierten Vermögens durch Mittelabflüsse verloren – 14,1 Milliarden Euro per Ende September, was gut 15% des vor einem Jahr gemessenen Gesamtvermögens der Gesellschaft in Europa entspricht. Auf dem Heimatmarkt waren die Verluste sogar noch bedeutender: Ein Drittel der Vermögenswerte gingen den PIMCO-Fonds nach Gross´ Abschied verloren. 

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich