Im abgelaufenen Monat haben vor allem Fondskategorien zugelegt, die über weite Strecken des Sommers unter starkem Verkaufsdruck gelitten hatten. Wie unsere Übersicht über die Performance-stärksten Morningstar Kategorien im Oktober zeigt, erzielten Fonds für Indonesien-Aktien die beste Performance mit einem Plus von beinahe 16%. Auch die zuvor kräftig gebeutelten Fonds für China A-Aktien konnten mit 12,9% kräftig zu. So auch Türkei-, Energie- und Japan-Aktien, die jeweils zwischen 10,8% und 11,3% zulegten. Selbst Fonds für deutsche Standardwerte schafften den Sprung in die Liste der Top-Performer in einem Monat mit einem Zuwachs von gut 10,5%, wie aus der unteren Tabelle hervorgeht, in der die relevanten Fondskategorien für Anleger in der Schweiz aufgeführt sind.
Tabelle: Viele Aktienkategorien legten zweistellig im Oktober zu
Angesichts dieser positiven Bilanz dürfte es nur wenige Anleger gestört haben, dass die relative Rendite der Fonds der einzelnen Kategorien negativ war. Ein Blick auf die Spalte „Relative Rendite Oktober“ zeigt, dass die Fonds im Schnitt fast ausnahmslos (bis auf Portugal und China Aktienfonds) hinter ihren Vergleichsindizes lagen.
Der freundliche Trend hat sich auch Anfang November fortgesetzt. Vor allem Indonesien-, Türkei- und China-A-Fonds legten bis zum 6. November im hohen einstelligen Prozentbereich zu. Mit einem Plus von rund einem Prozent war das Plus bei Deutschland- und Standardwerte-Japanfonds in den ersten Tagen dieses Monats deutlich bescheidener.
Interessant ist jedoch vor allem der Blick weiter rechts in der Tabelle, die auch Aufschluss über die längerfristige Performance gibt und – vor allem – über das Risiko. Es zeigt sich, dass die Outperformance in vielen Kategorien im Oktober im Kontext des üblichen Boom- und Bust-Zyklus´ erfolgte, der bei hochvolatilen Fonds (bzw. Märkte) im Rahmen des „Normalbetriebs“ üblich ist.
Hochrisiko-Kategorien haben auch Langfristig das Nachsehen
Stichwort Indonesien-Aktienfonds: In den vergangenen drei Jahren verloren diese Produkte im Schnitt 8,5% pro Jahr. Mit einem maximalen Verlust von knapp 46% in drei Jahren zeigt sich das hohe Risiko, das Anleger mit derartigen Produkten eingehen. Zum Vergleich: Deutschland-Fonds büßten maximal 12,2% seit November 2012 ein, was weniger ist, aber auch zeigt, dass Aktieninvestments riskant sind und Anlegern, die nicht genug Geduld oder Nerven mitbringen, beim vorzeitigen Ausstieg hohe Verluste bescheren können.
Kommen wir nun zu den wenigen Verlierern im Oktober auf Ebene der Morningstar Kategorien. Nur drei von 287 Kategorien, für die wir Performance-Durchschnitte ausweisen, lagen im Minus. Und dann auch nur minimal. Fonds für Industriemetalle verloren 1,32%, und europäische Immobilienfonds (Direktanlagen) verloren 0,71% im Schnitt.
Hiernach bewegt sich die Oktober-Rendite auf der Nulllinie: Geldmarktfonds, Kurzläufer, aber auch Afrika/Nahost-Aktienfonds. Die Performance illustriert, dass Schwellenländer-Aktien nicht ausnahmslos von der recht marktbreiten Erholung profitiert haben. Vor allem Rohstofffonds spiegeln das Dilemma vieler Investoren wider, die vor Jahren auf eine vermeintliche Portfolio-Diversifikation gesetzt hatten, sich aber de facto auf eine gehebelte China-Wette eingegangen sind.
Apropos Diversifikation: Diese wohltuende Diversifikation, die Anleger in Risiko-Assets suchen, erfüllten wieder einmal die Kategorien Cash und Kurzläufer, wie ein Blick auf den (faktisch nicht vorhandenen) maximalen Verlust dieser Morningstar Kategorien in der unteren Liste zeigt.
Tabelle: Verlierer waren im Oktober die große Ausnahme
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