Neue Regulierung in den USA dürfte Banken zum Handeln zwingen

Mit der Conflict of Interest Rule will das US-Arbeitsministerium Sparer beim Vermögensaufbau für die Rente besser in Schutz nehmen. Broker sollen daran gehindert werden, aus Eigennutz teure Sparpläne zu vertreiben. Zahlreche Banken könnten unter der neuen Regulierung überprüft werden.

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Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte im Mai 2016 die endgültige Version der Conflict of Interest Rule für Finanzberater. Erste Konsequenzen der neuen Regelungen sind bereits ersichtlich. So sind mehrere ausländische Banken wie Barclays, Credit Suisse oder die Deutsche Bank aus dem US Wealth Management ausgestiegen, einige Wealth-Management-Plattformen wurden umstrukturiert (LPL Financial, RCS Capital, Waddell & Reed). In vielerlei Hinsicht ist die finale Version strenger als der ursprüngliche Vorschlag. Unserer Ansicht nach ist absehbar, dass sich zur Einhaltung einiger der Bestimmungen der Regel nicht nur die Betreuung von Pensionsplänen durch Finanzberater, sondern auch ihr Umgang mit steuerpflichtigen Konten verändern wird.

Wir schätzen, dass in den USA die Vermögenswerte aus beitragsorientierten Plänen, deren Beratung auf Konformität mit der aktualisierten Fiduciary Rule zu prüfen ist, über 800 Mrd. USD beträgt. Alleine mehr als 200 Mrd. USD jährlicher Verlängerungen individueller Vorsorgekonten dürften unseres Erachtens unter die Regel fallen. Für Wealth-Management-Unternehmen wird das zur Folge haben, dass sie belegen müssen, dass die Verlängerung im besten Kundeninteresse ist. Ansonsten werden sie vermutlich einen Rückgang der Zuflüsse riskieren. Anbietern von Pensionsplänen kann die neue Regelung hingegen nutzen, wenn mehr Vermögenswerte auf ihren Plattformen verbleiben. Wir schätzen, dass nach Einführung der Regel eine Verlagerung von 140 Mrd. USD in börsengehandelte Fonds durch Broker/Dealer oder Berater durchaus möglich ist.

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Über den Autor

Michael Wong, Stock Analyst