Der US-Großhändler verzeichnete im dritten Geschäftsquartal ein starkes Mitgliederwachstum um 8% auf nunmehr 85 Millionen Kunden. Dabei erhöhten sich die Premiummitgliedschaften um 7%. Costco kann aufgrund seiner gebührenpflichtigen Mitgliedschaften unterdurchschnittliche Margen in Kauf nehmen. Die Mitgliedschaften machen etwa 70% des operativen Gewinns aus – ein Rückkopplungseffekt, der sich von den Wettbewerbern nur schwer nachbilden lässt, weshalb wir Costco einen breiten Wettbewerbsvorsprung bescheinigen. Für 2017 gehen wir davon aus, das Costco seine Mitgliedsgebühren um 10% erhöhen wird.
Bedenken gibt es aktuell bezüglich möglicher negativer Effekte beim Wechsel des Kreditkarten-Anbieters für Costco-Kunden von American Express hin zu Citi Visa. Bis zum Übergangstermin am 20. Juni können Kunden ausschließlich die Costco-Amex-Karte nutzen. Diese Sorgen spiegeln die Tatsache wider, dass etwa 40% aller US-Umsätze über Amex-Karten abgewickelt werden. Etwa zwei Drittel dieses Betrags entfallen auf Costcos Co-Branding-Karten.
Hinsichtlich der Kreditkartenumstellung sind wir jedoch nicht allzu besorgt, da wir davon ausgehen, dass Costco seine Kunden rechtzeitig auf die Umstellung vorbereitet und ihnen das Bezahlen mit den neuen Kreditkarten ermöglicht. Die neuen Karten dürften für das Unternehmen bessere Zahlungskonditionen zur Folge haben und dabei helfen, die bestehenden Kunden noch stärker an das Unternehmen zu binden. Langfristig dürfte allerdings nach wie vor der Markenname des Unternehmens eine nach stärkere Anziehung auf die Kunden haben.
Den aktuellen fairen Wert je Costco-Aktie schätzen wir auf 140 US-Dollar. Kurz nach Handelsstart an der Nasdaq am Donnerstag, 3. Juni, lagen die Aktien US-Großhändlers bei 15327 US-Dollar.