Steuerreform in den USA wird positive Auswirkungen auf Unternehmen haben

Ungeachtet des vorläufigen Scheiterns der Gesundheitsreform stehen die Chancen für US-Körperschaftssteuerreform nicht schlecht. Profiteure werden Unternehmen mit großem Wettbewerbsvorsprung sein, die ihre Erträge vor allem in den USA erwirtschaften.

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Derzeit schätzen wir die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Körperschaftssteuerreform während der Regierungszeit Trumps stattfinden wird, größer ein als ihr Ausbleiben. Es stimmt zwar, dass die Agenda der Regierung mit der Ablehnung der Krankenversicherungsreform einen Rückschlag erlitten hat, jedoch hat der Kongress jetzt Kapazitäten frei und kann sich mit der weniger umstrittenen Steuerreform befassen. Außerdem werden die Republikaner unserer Meinung nach kompromissbereiter sein und möglichweise das Reconciliation-Verfahren auslösen, sodass sie über die nötigen Stimmen für die Durchsetzung der Änderungen verfügen dürften. 

Wir gehen davon aus, dass die Fair-Value-Schätzungen der meisten US-Unternehmen in unserem Berichtsportfolio zwischen einem niedrigen einstelligen Prozentsatz und rund 10 Prozentpunkte ansteigen werden. Wie groß die Änderungen unserer Fair-Value-Schätzungen im Einzelnen ausfallen, wird von den Wettbewerbskräften und dem Angebot-Nachfrage-Verhältnis in den einzelnen Branchen abhängen. Aus unserer Sicht dürften bei Unternehmen mit einem geringeren, in den USA zu versteuernden Ertrag und von uns ohne einen Wettbewerbsvorsprung eingeschätzt werden, die Fair-Value-Schätzung weniger ansteigen als bei Unternehmen mit einem höheren Anteil des in den USA zu versteuernden Ertrags und einem engen oder großen Wettbewerbsvorsprung.

In unseren Bewertungsmodellen werden wir Annahmen verwenden, die auf den Plänen Trumps und der Republikaner im Repräsentantenhaus basieren. Wir werden sie jedoch modifizieren, um die nach unserer Meinung vernünftigen Kompromisse, die notwendig werden dürften, um die Steuerreform umzusetzen, zu berücksichtigen. Insbesondere werden wir eine Senkung des US-Körperschaftsteuersatzes auf 25 Prozent statt 20 Prozent oder gar 15 Prozent einrechnen. 

Mit dieser flacheren Steuersenkung und zusammen mit anderen Annahmen zu politischen Maßnahmen kann die Steuerreform auf dynamischer Basis nahezu haushaltsneutral ausfallen. Die entgehenden Steuereinnahmen des Bundes aufgrund des allgemeinen Körperschaftsteuersatzes werden weitgehend kompensiert durch den Wegfall von Steuergutschriften (ausgenommen Forschung und Entwicklung), einmaligen Sondereinnahmen durch die Repatriierung von Auslandsgewinnen sowie das zusätzliche Steueraufkommen aufgrund des durch die Steuerreform beflügelten Wirtschaftswachstums. Derzeit gehen wir davon aus, dass eine Grenzausgleichsabgabe zu kompliziert und unbeliebt ist, um ein Teil der Steuerreform zu werden. 

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Über den Autor

Morningstar Equity Analysts  Morningstar stock and fund analysts cover 2,000 mutual funds, 2,100 equities, and 300 exchange-traded funds.