Wettbewerbsperspektiven von Apple werden ungünstiger

Warum wir den Moat Trend von „Positiv“ zu „Stabil“ gesenkt haben. Anleger sollten Kursrückschläge abwarten, da die Aktie inzwischen überbewertet ist.

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Nach einer erneuten Überprüfung unserer Anlagethese für Apple senken wir den Moat Trend des Unternehmens von „Positiv“ zu „Stabil“. Der Moat Trend signalisiert, wie wir die Entwicklung des Wettbewerbsvorsprungs in der Zukunft einschätzen. Wir halten nach wie vor die Umstellungskosten in Verbindung mit dem iOS-Ökosystem für Apples wichtigsten Wettbewerbsfaktor. Und obwohl wir diese Kosten auch heute noch für hoch halten, sind wir nicht der Meinung, dass diese Umstellungskosten künftig steigen werden. Darauf beruht auch die Senkung des Trends zu „Stabil“. Die Fähigkeit des Unternehmens, Hardware, Software, Serviceleistungen und Apps von Drittanbietern in eleganten, intuitiv bedienbaren und attraktiven Geräten zu kombinieren, ist nach wie vor nur schwer zu kopieren. Die hohe Zahl an treuen Stammkunden zeigt deutlich, wie robust Apples iPhone-Geschäft ist (das unserer Einschätzung nach für Apple am wichtigsten ist).

In einer Umfrage der Marketing-Plattform Fluent aus dem Jahr 2017 gaben 80% der iPhone-Nutzer in den USA an, dass sie auch in Zukunft Apple-Geräte kaufen wollen. Gleichzeitig sehen wir stabile Trends bei der Kundenzufriedenheit, denn hier gab es keine starken Einbrüche, die uns befürchten ließen, dass Kunden dem iOS-Ökosystem den Rücken kehren wollen. Unserer Ansicht nach sind viele iPhone-Nutzer auch mit einem iPhone in die Smartphone-Welt eingestiegen. Die Vertrautheit mit iOS verhindert nun, dass diese Nutzer zu Android wechseln, ähnlich wie bei etablierter Software wie Microsoft Office.

Nach einer soliden Erholung im Geschäftsjahr 2017, in dem Apple bei iPhones, Macs, Services und sonstigen Produkten sehr erfreuliche Umsätze verzeichnete, prognostizieren wir für das Geschäftsjahr 2018 ein kräftiges Umsatzwachstum von 13%, denn das iPhone X und das iPhone 8 wurden zu höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen als frühere iPhones auf den Markt gebracht. Unterdessen werden sowohl Services als auch sonstige Produkte, darunter AirPods und die Apple Watch, mit 21% bzw. 31% zulegen. Zwar gehen wir davon aus, dass sich die iPhone-Ausgaben in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 abschwächen, doch der Smartphone-Gigant dürfte dennoch zur Zyklusmitte ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich erzielen.

Unsere Fair-Value-Schätzung von 175 USD und unser Narrow Moat Rating (enger Wettbewerbsvorsprung) behalten wir bei. Die Aktie erscheint bei einem Kurs von gut 190 USD im Verhältnis zu unserer unveränderten Fair-Value-Schätzung leicht überbewertet. Wir empfehlen potenziellen Anlegern, eine größere Sicherheitsmarge abzuwarten und günstigere Kurse zum Einstieg zu nutzen.

Hintergrund: Apples Wettbewerbsvorteil beruht auf der Fähigkeit des Unternehmens, Hardware, Software, Serviceleistungen und Apps von Drittanbietern in eleganten, intuitiv bedienbaren und attraktiven Geräten zu kombinieren. Damit kann es sich das Unternehmen – anders als seine Mitbewerber – leisten, für seine Hardware Premiumpreise zu verlangen. Trotz seiner bewundernswerten Reputation, des treuen Kundenstamms und der Fülle von einzigartigen Produkten kann das Geschäft mit Hardwareangeboten für Endverbraucher unerbittlich sein, wenn Unternehmen nicht in der Lage sind, den Wunsch ihrer Kunden nach immer neuen Funktionen konstant zu erfüllen. Aufgrund der kurzen Produktzyklen der Apple-Produkte und der Vielzahl von Unternehmen, die Apples marktbeherrschende Stellung untergraben wollen, sehen wir für Apple keinen breiten Wettbewerbsvorsprung.

Der faire Wert von Apple liegt bei 175 USD, der Kurs an der Nasdaq lag am 17.7.2018 zum Börsenschluss bei 191,45 Dollar.

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Über den Autor

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