Fair Value Schätzung für Amazon deutlich angehoben

„Quartalszahlen machen es schwer, ein Haar in der Suppe zu finden“. Amazon-Aktie ist nunmehr deutlich unterbewertet.  

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Ganz gleich, wie pessimistisch man gegenüber Amazon eingestellt sein mag: bei den vorgelegten Ergebnissen für das zweite Quartal dürfte es schwierig werden, ein Haar in der Suppe zu finden. Sowohl Amazon Web Services als auch Werbedienste, Drittumsätze und Prime-Mitgliedschaften tragen jeweils zu einer immer deutlicher werdenden langfristigen Cashflow-Story bei. AWS zieht erhebliche Aufmerksamkeit auf sich, da sich hier das Umsatzwachstum nun im dritten Quartal in Folge auf 48,9% erhöht hat, während die Segmentmarge dank der operativen Hebelung aus hohen Nutzungsraten unter den Kunden um 460 Basispunkte auf 26,9% gestiegen ist. 

Unserer Meinung nach sollten Anleger jedoch insbesondere auf die Einzelhandelsaktivitäten in Nordamerika achten, wo sich der Netzwerkeffekt (der Hauptgrund für unsere Einschätzung eines breiten Wettbewerbsvorsprungs) allmählich in einer zunehmend stabilen Rentabilität niederschlägt. Wie bereits in den vorangegangenen Quartalen sind wir der Ansicht, dass die Werbedienstleistungen einen der Hauptgründe dafür darstellen, dass Amazon seine vierteljährlichen Ziele für das Betriebsergebnis immer wieder übertrifft (in diesem Quartal: 3,0 Mrd. USD, was 5,6% des Umsatzes entspricht; die Vorgabe hatte sich auf 1,1 Mrd. USD bis 1,9 Mrd. USD belaufen). Dies unterstreicht, wie wichtig das Unternehmen als Vertriebsplattform für Verkäufer ist - ein Umstand, der sich auf absehbare Zeit kaum ändern dürfte. Darüber hinaus tragen unserer Einschätzung nach Umsätze von Drittanbietern und eine steigende Anzahl an Prime-Mitgliedschaften zur Verbesserung der Marge bei. 

Dieser Trend sollte sich dank neuer Logistikoptionen für Verkäufer fortsetzen, während Prime-Mitglieder von neuen Leistungen wie Whole Foods und Amazon Music, die positive Auswirkungen auf Mitgliedschaftspreise haben, profitieren. Angesichts der erhöhten Transparenz in einigen der margenstärksten Kategorien Amazons halten wir Betriebsmargen von 8% innerhalb der nächsten fünf Jahre (bei Annahme eines Umsatzwachstums von 20% bis 25%) für erreichbar und heben unsere Fair-Value-Schätzung von 1.900 USD auf 2.200 USD je Aktie an. Aufgrund von Investitionen in Fulfillment-Kapazitäten im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts ist Amazons drittes Quartal in der Regel mit den höchsten Abwärtsrisiken behaftet. Wir sind allerdings der Ansicht, dass Werbung, AWS und andere Geschäftsbereiche, die jeweils positive Beiträge liefern, dieses Risiko dämpfen, so dass die Ziele für das dritte Quartal (Umsatz von 54,0 Mrd. USD bis 57,5 Mrd. USD, Betriebsergebnis von 1,4 Mrd. USD bis 2,4 Mrd. USD) durchaus erreichbar sein sollten. 

Der faire Wert von Amazon liegt bei 2.200 USD, der Kurs an der Nasdaq lag am 1.8.2018 zum Börsenschluss bei 1797,17 USD, mit einem Vier-Sterne-Rating ist die Aktie inzwischen stärker unterbewertet, als vor Anhebung unserer Fair Value Schätzung. 

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