Morningstar Equity Note

Aktuelle Einschätzungen unserer Aktienanalysten zu Verizon, HP, Dropbox, Pearson und First Solar.

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Das Investorenmeeting von Verizon Communications am 21. Februar griff mehrere bekannte Themen auf; das Unternehmen will im Anbieter-Wettlauf bei 5G dabeisein, wobei der Glasfaser-Einsatz ein zentrales Element dieser Bemühungen sein wird, und es wird das Geschäft anhand von Kundentypen ausrichten und nicht nach Netzwerkfunktionen, wodurch es seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und gleichzeitig Kosten senken will. Verizon schien seinen Plan, 30 Millionen Haushalte mit drahtlosem Festnetz-Breitbanddienst zu erreichen, abzusichern, was unsere Einschätzung bestätigt, dass sich der Dienst auf relativ enge Nischenmärkte beschränken wird. Das Management hält auch weiterhin an den gleichen Prioritäten mit Blick auf die Kapitalallokation fest, als da – in der Reihenfolge – wären: Investitionen, Dividende, Schuldenabbau. Das Unternehmen hat ein explizites unbesichertes Leverage-Ziel von 1,75-2,00 mal EBITDA eingeführt, von dem es glaubt, dass es nach Erreichen des Ziels seine Bonität wieder in den unteren A-Bereich heben wird. Das ist aus unserer Sicht eine recht optimistische Zielsetzung. Die präsentierten Informationen ändern nichts am Narrow-Moat-Rating oder der Fair-Value-Schätzung von 58 US-Dollar pro Aktie. Angesichts der zentralen Bedeutung der Netzwerkstärke von Verizon für seine Strategie ist der Fokus auf 5G sicherlich keine Überraschung. Das Unternehmen plant, den 5G-Service im Jahr 2019 in 30 Märkten einzuführen. Das impliziert nicht nur eine angestrebte breite Netzabdeckung, sondern auch die Verfügbarkeit attraktiver Geräte und einem aktiven Marketing. Das Management geht davon aus, dass dieses Angebot die konkurrierenden 5G-Anbieter ausstechen wird. Zum Beispiel sagte AT&T kürzlich, dass es das mobile 5G "in Teilen von" 12 Städten eingeführt habe.

Michael Hodel

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Hewlett Packard Enterprise (No-Moat Rating) verzeichnete einen Umsatzrückgang von 2% gegenüber dem Vorjahr und lag damit unter unseren  Erwartungen. Die operative Marge wurde gegenüber dem Vorjahr auf 6% verdoppelt, aber wir hatten aufgrund der Kosteneinsparungen ein Ergebnis von annähernd 7% erwartet. Positiv zu vermerken ist, dass HPE seine Gewinn-Prognose für das Geschäftsjahr 2019 auf GAAP-Basis um 0,15 US-Dollar pro Aktie erhöht hat. Da wir nach wie vor erwarten, dass der Druck in den traditionellen Geschäftssegmenten von HPE, wie Server und Disk-basierten Speichern, das Wachstumspotenzial beeinträchtigt, halten wir an unserer Fair-Value Schätzung von 15 US-Dollar pro Aktie fest und empfehlen den Anlegern, auf eine größere Sicherheitsmarge vor einem Kauf abzuwarten. Das Rechengeschäft von HPE schrumpfte im Jahresvergleich um 3%; ohne den gezielten Ausstieg aus den Tier-1-Cloud-Anbietern wuchs der Rechenumsatz jedoch um 3% (und der Gesamtumsatz von HPE um 1%). Der Bereich Hochleistungs-Computing wuchs um 59% und Produkte im Bereich Hyperconverged Infrastructure stiegen im Jahresvergleich um 70%. Der Umsatz im Bereich Intelligent Edge stieg gegenüber dem Vorjahr um 5%, wobei die Aruba-Produkte annualisiert um 3% zulegten. Aruba Dienstleistungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 20%, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorquartal bedeutet. Der Umsatz innerhalb der Speichersparte wuchs um 3%, angeführt von der Nachfrage nach All-Flash-Arrays, die um 20% wuchsen. Der Umsatz von HPE Pointnext sank um 6%, da das Unternehmen keine Beratungs- und Dienstleistungen mehr in Regionen mit niedrigeren Margen anbietet.

Mark Cash

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Dropbox berichtete über annehmbare Ergebnisse im vierten Quartal, lieferte den Investoren aber eine relativ lauwarme Prognose für das erste Quartal. Das Unternehmen hat damit sein erstes volles Jahr als Aktiengesellschaft beendet. Wir sind weiterhin besorgt über die Wettbewerbsposition von Dropbox in einer Branche, des es unserer Meinung nach schwermacht, signifikante Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Abgesehen von der Konkurrenz im Bereich der Cloud-Speicherbranche sind wir der Ansicht, dass die Angebote von Dropbox keine sinnvolle Differenzierung zu den Lösungen der Wettbewerber Microsoft und Google darstellen. Infolgedessen halten wir an unserem No Moat Rating mit negativem Ausblick fest und senken unsere Fair-Value-Schätzung von 14 $ auf 12 $; ungeachtet der hohen Verluste nach Bekanntgabe der Zahlen halten wir Dropbox immer noch für wesentlich überbewertet. Dropbox setzte sein stetiges Wachstum beim durchschnittlichen Umsatz pro Benutzer (ARPU) und die Akquise zahlender Benutzer. Der ARPU stieg auf 119,61 US-Dollar, was einem Anstieg von 5,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz des Erfolgs im Jahr 2018 sind wir skeptisch, wie stark der ARPU in den kommenden Jahren weiter wachsen kann. Insbesondere halten wir es für wahrscheinlich, dass Google oder Microsoft eine Marketingkampagne durchführen wird, die die Preismacht von Dropbox einschränkt. Im vierten Quartal konnte Dropbox weitere 400.000 zahlende Kunden hinzugewinnen, so dass 2018 netto neue zahlende Nutzer auf 1,7 Millionen und insgesamt zahlende Nutzer auf 12,7 Millionen kamen.

John Barrett

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Das Update vom 22. Februar von Pearson enthielt wenig Überraschungen, da das Unternehmen bereits im vergangenen Monat vorläufige Jahresergebnisse veröffentlicht hatte. Wir beabsichtigen nicht, wesentliche Änderungen an unseren Prognosen oder an unserer Fair Value Schätzung von 800 Pence Sterling vorzunehmen. Zuletzt waren die Aktien unserer Meinung nach Kursrückgängen wieder im fairen Bereich, nachdem Investoren ihren Enttäuschungen mit Verkäufen Ausdruck verliehen hatten. Die Umstellung auf den digitalen Druck wurde vom Management als Allheilmittel für einen Großteil der Probleme des Unternehmens angekündigt, wobei die Kannibalisierung des Lehrbuchverkaufs durch Mietlösungen von Amazon am stärksten zum Tragen kommt. Diese positive Veränderung hat sich zwar eingestellt, aber in einem weniger als rasanten Tempo als das Unternehmen vermutlich erhofft hatte, zumal die reinen Digitalumsätze im Jahresverlauf nur um 2 Prozentpunkte auf 34% des Gesamtumsatzes stiegen und die Druckumsätze immer noch 38% des Konzernumsatzes ausmachen. Ebenso sollte der Verkauf des K-12-Geschäfts einen kurzfristigen Cashflow bringen würde; jedoch hat sich Nexus Capital, die Private Equity-Käufer, als zäher Verhandlungspartner erwiesen, da der Deal nur zu 25 Millionen Dollar im Voraus bezahlt und die restlichen 225 Millionen Dollar auf drei bis fünf Jahre gestreckt wurden. Während 2018 im Vergleich zu 2017 eine deutliche Steigerung des Betriebsergebnisses zu verzeichnen war, zeigt die Guidance für 2019 keine solche schrittweise Verbesserung, was auf Gegenwind in etlichen Geschäftsbereichen schließen lässt.

Michael Field

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Wir bestätigen unsere Fair-Value Schätzung von 57 US-Dollar pro Aktie für First Solar, nachdem das Unternehmen für das Gesamtjahr 2018 einen Gewinn von 1,36 US-Dollar pro Aktie nach einem Verlust im Jahr 2017 gemeldet hatte. Trotz der positiven Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr lag das Ergebnis unter unserer Schätzung und unter der vom Management für 2018 prognostizierten Bandbreite. Wir sind der Meinung, dass die Underperformance sich auf den Zeitpunkt der Einnahmen und die Entscheidung des Managements, Kosten vorzuziehen, bezieht, und nicht auf etwas grundlegend Falsches. Wir bekräftigen unsere Prognosen für 2019 über darüber hinaus. Das Management bestätigte seine Umsatzprognose von 3,25 Milliarden US-Dollar bis 3,45 Milliarden US-Dollar und die Prognose für den Gewinn pro Aktie von 2,25 US-Dollar bis 2,75 US-Dollar, beide im Einklang mit unserem Ausblick. Das drängendste Anliegen von First Solar ist es, genügend Produktionskapazität zu schaffen, um die ausufernde Nachfrage zu decken, insbesondere in den USA. Das Management meldete Ende Februar 12,1 Gigawatt an Auftragsvolumen bis 2023. Die derzeitige Produktionskapazität von 5,6 GW der Serie 6 wurde für die nächsten zwei Jahre praktisch vollständig ausgebucht. Die bisher vorliegenden Aufträge unterstützen unser Schätzungen über ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 9% bis 2022, könnten aber den Druck auf der Kostenseite erhöhen. Wir gehen davon aus, dass die Kosten für den Fabrikupgrades weiterhin leicht ergebnisbelastend bleiben werden, da das Unternehmen in diesem Jahr seine neue Vietnam-Linie in Betrieb nimmt und 2019-2020 in seinen Werken in Ohio und Malaysia die zweite Serie-6-Linie installiert. Ohne diese Erweiterungen und Umbauten wird First Solar Schwierigkeiten haben, seine Vertriebspipeline aufrechtzuerhalten und zu wachsen.

Travis Miller

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Über den Autor

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