Fonds-Fokus: Baring Eastern Trust

Der Baring Eastern Trust kann für den richtigen Anleger reizvoll sein, jedoch beunruhigt uns die hohe Fluktuation im Management.

Ashutosh Kumar 10.07.2008
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Der Fonds befindet sich in der Morningstar Kategorie Asien Pazifik ohne Japan. Allerdings ist die interne Benchmark der MSCI AC Far East ex Japan. Im Gegensatz zum MSCI AC Asia Pacific Ex Japan sind in der internen Benchmark Indien und Australien nicht enthalten und dafür China, Hong Kong, Korea und Taiwan höher gewichtet. Durch die stärkere geografische Konzentration haben sowohl die Benchmark als auch der Fonds eine höhere Schwankungsbreite als die Kategorie.

Der Baring Eastern Trust hat seine Benchmark über Jahre geschlagen. Das Fondsmanagement wird durch ein auf Asien spezialisiertes Analysten-Team unterstützt. Henry Chan selbst verfügt über 13 Jahre einschlägige Erfahrung auf den asiatischen Aktienmärkten. Dennoch gefällt uns nicht die hohe Fluktuation sowohl im Fondsmanage

ment als auch im Analysten-Team. Chan ist der fünfte Fondsmanager in zehn Jahren. Der bekannteste Abgang im Asien Team war Lilian Co, die sowohl das Aktien-Research für Hong Kong und China leitete, als auch die Verantwortung für den 3,5 Mrd. Euro schweren Baring Hong Kong China Fund inne hatte. Trotz der personellen Veränderungen wurde die Strategie des Fonds beibehalten.

Chan kauft, genau wie seine Vorgänder, Growth At Reasonable Price. Für die Aktienauswahl spielen das Geschäftsmodell und die Gewinntreiber den wichtigsten Part. Es werden Unternehmen gewählt, die starke Bilanzen vorweisen können, einen positiven Cash Flow und ein erfahrenes Management haben. Chan scheut sich nicht auf Länder- und Aktienebene von der Benchmark abzuweichen. Makroökonomische Einschätzungen spielen nur in der ersten Vorauswahl eine Rolle. Das Team mag, wie andere auch, Sektoren, die die anhaltende Binnennachfrage in China für sich ausnutzen können. Einen Unterschied gibt es jedoch zu seinen Vorgängern: Das Portfolio wurde von 60 Aktien auf 100 ausgedehnt. Theoretisch hätte dadurch die Volatilität abnehmen müssen. Die starke Konzentration auf China, Hong Kong und Taiwan (Greater China) hat Anfang des Jahres zu einem stärkeren Kursverlust als bei seiner Benchmark geführt.

Angesichts des höheren Risikos würden wir einen breiter aufgestellten Asien-Fonds bevorzugen. Auch wenn wir die Erfahrung von Chan und die Größe des Investment Teams schätzen, stört uns die hohe Fluktuation im Team. Der Fonds ist keine schlechte Wahl, aber wir hätten weitaus weniger Bedenken, wenn Baring es endlich schaffen würde, seine begabten Fondsmanager und Analysten zu halten.
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Ashutosh Kumar