Fonds-Fokus: Metzler Wachstum International

Dieser Fonds war einer der Stars der New Economy.

Alexander Ehmann 16.01.2009
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Zwischen Oktober 1999 und August 2000 ließ der Metzler Wachstum International seine Benchmark (42%) und Konkurrenzfonds (41%) weit hinter sich und erzielte eine heute unglaublich scheinende Performance von 130%. Kurz darauf platzte die Dotcom-Bubble und der Fonds kam wieder auf das Niveau durchschnittlicher Vergleichsfonds zurück. Unter dem damaligen Manager Klaus Hagedorn konnte sich der Fonds nicht mehr erholen. Ende 2006 kam Heiko Veit zu Metzler und löste den kurz vor seiner Pensionierung stehenden Klaus Hagedorn ab.

Das Management für den Wachstum International teilt sich in zwei Verantwortlichkeiten auf: Veit ist analog zu seinem Europamandat ( Metzler European Growth) für europäische Aktien z

uständig, Salzsieder kümmert sich um den internationalen Teil. Zuerst sortiert ein zweistufiger quantitativer Filter 10.000 Aktien nach Wachstumskriterien (Umsatzwachstum, Gewinnwachstum) und technischen Elementen (Momentum, Handelsvolumen). Auf das beste Quintil werfen die Manager einen genaueren Blick. Veit und Salzsieder suchen auch den Kontakt zu Unternehmensmanagern. Überzeugt ein Unternehmen durch seine Wachstumsaussichten (Innovation, Gewinn- und Umsatzwachstum, Wachstumspotential relativ zu seiner Branche) wird es ins Portfolio gekauft.

Direkt nach der Übernahme hat Veit das komplette Portfolio umgeschichtet und den Anteil an US-Technologiewerten reduziert. Aufgrund der Totalumschichtung liegt die Portfolioumschlagsrate für 2007 bei 300%. Die eigentliche Haltedauer einer Aktie beträgt zwischen sechs und 18 Monaten. Das Portfolio ist derzeit mit rund 200 Positionen breit aufgestellt, keine Aktie ist mit einer Gewichtung von mehr als 2% enthalten. Größte Position war per Ende Juni 2008 der US-Computerhersteller IBM (2%). Derzeit gibt es keine nennenswerten Abweichungen von der Länder- und Sektorallokation des MSCI World Growth. Einzig Technologieunternehmen und nichtzyklische Konsumgüter sind leicht übergewichtet. Wegen der gegenwärtigen Marktsituation gehen die Manager keine Sektorwetten ein und warten lieber ab.

Amerikanische Aktien machen mit 49% den größten Anteil im Fonds und im Index aus, gefolgt von japanischen und britischen Werten. Der Fonds darf seit Managementwechsel auch in Schwellenländeraktien investieren, die zurzeit keine Rolle spielen.

Seit dem Zeitpunkt des Managementwechsels hat sich die Performance erholt und der Fonds durchschnittliche Kategorierenditen erzielt. Wir warten ab, ob Veit und Salzsieder den Fonds in die Liga der langfristigen Outperformer steuern. Ein Manko des Fonds sind seine hohen Kosten. Die TER von 1,92% und eine Performancegebühr von 25% machen ihn zu einem relativ teuren globalen Growth-Investment.

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Alexander Ehmann