Fund Flow Flash: Abflüsse aus Aktien- und Rohstoff-ETFs im Mai

Die vorläufige Morningstar ETF-Absatzstatistik zeigt vor allem Abflüsse aus Euroland-Aktien- und Gold-Produkten. 

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Im Zuge der Verschärfung der Eurokrise haben sich ETF-Anleger erneut in größerem Stil von Risikopapieren getrennt. Wie die vorläufige Morningstar ETF-Absatzstatistik für den abgelaufenen Monat zeigt, wurden jeweils rund eine Milliarde Euro aus Aktien- und Rohstoff-ETFs europaweit abgezogen. Demgegenüber verzeichneten Bond- und Geldmarkt-ETFs im Mai Zuflüsse von 460 Millionen bzw. 310 Millionen Euro. Besonders stark gefragt waren dabei Euro-Geldmarkt-, Euro-Staatsanleihen- sowie Euro-Unternehmensanleihen-ETFs.


Die Abflüsse aus Aktienfonds wären im Mai deutlich höher ausgefallen, hätte nicht ein statistischer Ausreißer die Bilanz geschönt. Nachdem Ende April institutionelle Investoren aus steuerlichen Gründen rund 4 Milliarden Euro aus dem iShares Dax ETF abgezogen hatten, floss im Mai ein Teil hiervor wieder in den größten Aktien-ETF in Europa zurück (lesen Sie hier mehr). 


Die hohen Zuflüsse im iShares Dax trugen entsprechend in erheblichem Maße zu den Zuflüssen von rund 515 Millionen Euro in ETFs der BlackRock-Tochter bei. Der Marktführer setzte sich damit an die Spitze der paneuropäischen ETF-Absatzliste, gefolgt – in gebürtigem Abstand - von HSBC und State Street, die mittelhohe zweistellige Millionen-Euro-Beträge an Zuflüssen in ihren ETFs sahen. 


Überwiegend verkauft wurden indes Produkte der Deutschen Bank, ETFlab, Lyxor und UBS. Der Schweizer Anbieter landete mit knapp 400 Millionen Euro an Abflüssen auf dem letzten Platz der Absatzstatistik. Dies geht zurück auf hohe Mittelabflüsse aus 2  Schweizer Gold-ETFs der UBS zurück. Dies war freilich kein Ausreißer: Edelmetall-ETFs, die üblicherweise in Krisenzeiten gesucht werden, stellten die am meisten verkaufte Indexprodukt-Kategorie im Mai. Ein Erklärungsversuch unternahm Nigel Longley, Deutschland-Chef von ETF Securities: „Zu Beginn von Marktphasen, in denen Investoren ihre Risiken reduzieren wollen, ist der Abbau von Goldpositionen nicht ungewöhnlich", so Longley nach der Nachrichtenagentur Reuters. Grund dafür sei die hohe Liquidität von Gold, die es erlaube, schnell in den risikoarmen Geldmarkt und hochwertige Staatsanleihen umzuschichten. 


Eine ausführliche Analyse der Absatzzahlen lesen Sie an dieser Stelle ab dem 20. Juni. 


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Über den Autor

Gordon Rose, CIIA, CAIA,

Gordon Rose, CIIA, CAIA,  war von 2011 bis 2014 Fondsanalyst bei Morningstar.