Die Highlights der Indexwoche: ETF Times

Unsere Kolumne zu börsengehandelten Indexprodukten für die Woche 2. bis 6.1.2012.

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Willkommen zu unserer neuen Ausgabe der ETF Times! In unserer wöchentlichen Publikation für Deutschland, Österreich und die Schweiz fassen wir die Highlights der Märkte zusammen. Wir stellen die Gewinner und Verlierer der Woche unter den in Europa gelisteten ETPs vor und geben einen Überblick über die neugelisteten Produkte in Europa.

Marktbericht

Schaut man sich die ersten Handelstage des neuen Jahres an, könnte der Eindruck entstehen, dass die Händler über die Feiertage etwas zu tief ins Glas geschaut haben; ist die Krise des vergangenen Jahres vergessen? Nach einem kurzen Anstieg bei den Aktienindizes wurden Investoren in der vergangenen Woche wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholt.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres wurde eine Reihe an Konjunkturdaten veröffentlicht. Der Einkaufsmanagerindex für Deutschland stieg leicht auf 46,9 Punkte an und bleibt damit weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Die Inflation in den Ländern der europäischen Währungsunion sank im Dezember auf 2,8%. Experten erwarten nun einen schnellen Rückgang der Teuerungsrate, nachdem sie ihren Hochpunkt überwunden hat. J.P. Morgen geht davon aus, dass die Inflation bereits im April wieder nahe am gesetzten Ziel der EZB von 2% liegen wird.

Der Finanzsektor in Europa kam Anfang des Jahres stark unter Druck. Viele Großbanken mussten starke Kursverluste verkraften, da Spekulationen über notwendige Kapitalerhöhungen immer lauter wurden. Vor allem die größte Bank Italiens, UniCredit, lockte ihre Anteilseigner mit massiven Abschlägen auf neue Aktien, um das dringend benötigte Kapital von €7,5 Milliarden zu bekommen. Investoren können die neuen Aktien mit einem Rabatt von über 40% zum Börsenkurs von Dienstag erwerben.

Ungarn gerät an den Finanzmärkten zunehmend unter Druck und steht mittlerweile kurz vor einer Währungskrise. Der Forint fiel Mitte vergangener Woche auf den niedrigste Stand seit 2008, als das Land bereits kurz vor einem Staatsbankrott stand. Ungarische Staatsanleihen rentieren mittlerweile mit über 11%. Zusätzlich blieb die Regierung bei einer Neuemission von Staatsanleihen auf einen Teil der Papiere sitzen, ungeachtet hoher Zinsen.

Aus der Schweiz wurden pikante Nachrichten über ein Devisenhandel des Schweizer Notenbankchefs gemeldet. Laut dem Bericht hat die Frau des Präsidenten kurz vor Einführung der Währungsobergrenze gegenüber dem Euro in beträchtlicher Höhe US-Dollar gekauft. Eine bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschart PWC in Auftrag gegebene Untersuchung jedoch jedoch keine Unrechtmäßigkeiten feststellen, stufte aber zugleich die Transaktion als „heikel“ ein.

Die USA konnten zum Jahresauftakt mit guten Konjunkturdaten auf sich aufmerksam machen. Der Einkaufsmanagerindex der größten Volkswirtschaft der Welt stieg um 1,2 Punkte auf 53,9 Zähler an und markiert damit den höchsten Stand seit Juni 2011. Darüber hinaus verbesserte sich wie erwartet die Auftragslage. Die US-Industrie konnte im November 1,8% mehr Bestellungen aufnehmen also noch im Vormonat. Auch die ADP-Arbeitsmarkt Daten fielen erfreulich aus. Der Privatsektor konnte im Dezember 325.000 mehr Stellen schaffen, so viel wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Analysten hatten mit lediglich 178.000 neuen Stellen gerechnet. Außerdem gingen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 15.000 auf 372.000 zurück. Damit lagen die Erstanträge acht Mal in den vergangenen neun Monaten unter 400.000. Die Arbeitslosenzahl stieg jedoch leicht auf 8,7% an. Zum Ende der Woche konnten zudem Finanzwerte stark zulegen, als Gerüchte bekannt wurden, dass ein neues Regierungsprogramm den amerikanischen Immobilienmarkt stützen soll.

Der Einkaufsmanagerindex der chinesischen Dienstleistungsbranche konnte um 6,3 Punkte auf 56 Punkte im Dezember zulegen und sorgte somit für positive Stimmung an den asiatischen Märkten.

Die Erwartungen der Händler für das kommende Jahr fallen eher bescheiden aus. Für Kursgewinne sollen neben der weiterhin robusten Deutschen Wirtschaft auch fehlende Anlagealternativen sorgen. Im Angesicht der anhaltenden Eurokrise erwarten Experten jedoch ein weiteres schweres Jahr 2012.

ETP Markt

Zu Beginn des neuen Jahres verhielt sich die ETP-Branche eher ruhig und es gibt daher von dieser Seite wenig Neues aus dieser Woche zu berichten.

Gewinner und Verlierer der Woche

Erfreuliche Wirtschaftsdaten aus den USA und China konnte in den ersten Handelstagen des Jahres insbesondere Rohstoffen zu Gewinnen verhelfen. Gestützt von guten Ergebnissen der deutschen Autobauer konnte auch die europäische Automobileindustrie Gewinne verbuchen.

Unter den Verlieren finden sich diese Woche griechische Aktien, die weiterhin unter der Schuldenkrise leiden. Die europäischen Finanzwerte kamen diese Woche wegen Spekulationen um Kapitalerhöhungen stark unter Druck.

ETP Markt – Neuemissionen

ETF Securities hat diese Woche 53 ihrer ETCs an der Borsa Italiana gelistet. Die Pressemitteilung finden Sie hier.

Außerdem hat Source den Nomura Voltage Mid-Term Source ETF an der Deutsche Börse gelistet. Der Referenzindex Nomura Voltage Strategy Mid-Term 30-Day USD TR Index hat die Zielsetzung, die Ausschläge in der Volatilität aufzugreifen und dabei die Kosten einer Long-Position in Volatität mittels VIX-Futures zu reduzieren. Derzeit investiert der Index zu ca. 90% in Cash und zu 10% in den S&P 500VIX Mid-Term Futures Index TR.

 

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Über den Autor

Gordon Rose, CIIA, CAIA,

Gordon Rose, CIIA, CAIA,  war von 2011 bis 2014 Fondsanalyst bei Morningstar.