Unsicherheit bei Amazon könnte günstigen Einstieg ermöglichen

Wide Moat Rating bleibt bestehen, weil wir der Meinung sind, dass verstärkte aufsichtsrechtliche Massnahmen unwahrscheinlich sind.

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Nach einer Woche mit Höhen und Tiefen nach Kritik durch Präsident Trump ist die Unsicherheit für Anleger in Amazon (Wide Moat Rating) bezüglich etwaiger regulatorischer Beschränkungen, die die Trump-Administration auferlegen könnte, wohl gestiegen. Trotz der Schlagzeilen erachten wir verstärkte aufsichtsrechtliche Massnahmen in der nächsten Zeit als eher unwahrscheinlich und sehen wenig Anlass, unsere Fair-Value-Schätzung von 1.600 USD zu ändern. Wir sind allerdings ebenfalls der Ansicht, dass unser hohes Unsicherheitsrating neue, potenzielle regulatorische Risiken erfasst.

Anhaltender Druck könnte hier möglicherweise einen attraktiven Einstiegspunkt herbeiführen. In der Vergangenheit haben wir unser hohes Unsicherheitsrating auf vier Quellen für potenzielle Risiken gestützt:

(1) Regulierung;

(2) Ausführung;

(3) Wettbewerb; und

(4) mögliche Beeinträchtigungen des immateriellen Vermögenswerts (in etwa in dieser Reihenfolge).

Die erste Quelle hat in den vergangenen beiden Wochen Schlagzeilen gemacht, da Trump verlautbaren liess, dass Amazon unfaire Vorteile aus USPS ziehe und wenig oder keine Steuern zahle, und dass das Justizministerium mögliche kartellrechtliche Schritte in Erwägung ziehen solle. Aus unserer Sicht ist es schwierig, für kartellrechtliche Schritte zu argumentieren, da Walmart 2017 einen Umsatz von 500 Mrd. USD erzielte, wohingegen Amazon einen Umsatz von 178 Mrd. USD verbuchte (bei einem geschätzten Transaktionsvolumen von 320 Mrd. USD).

Mögliche steuerliche Änderungen sind eher eine Unbekannte und wir halten neue umsatz- und anwenderbasierte Steuerstrukturen, wie jüngst in der EU vorgeschlagen, für denkbar. Die Umsetzung würde aber wohl einige Zeit in Anspruch nehmen, wenn man die Implikationen für andere Marktplatzmodelle bedenkt. Was die USPS-Versandgebühren angeht, haben wir schon immer die Meinung vertreten, dass sie ein konkretes Risiko für die Amazon-Investmentstory sein könnten – wenn auch kein Risiko, das das Geschäftsmodell des Unternehmens gefährden könnte. Zu diesem Zeitpunkt würden wir sagen, dass ein nominelles Risiko von höheren USPS-Gebühren besteht, da Preisveränderungen auch Preiserhöhungen für Verbraucher und Kostenanstiege für andere Händler bedeuten könnten.

Ausserdem stehen Amazon noch immer wettbewerbliche Gegenmassnahmen zur Verfügung, wie die Auftragserfüllung für mehr Produkte mittels seiner eigenen Logistik oder die Drohung, weitere Stellen ins Ausland zu verlagern.

Der faire Wert von Amazon liegt bei 1.600 USD, der Kurs an der Nasdaq lag am 10.4.2018 zum Börsenschluss bei 1.436,22 Dollar.

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Über den Autor

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