Nach der Korrektur: Wie sehen die Bewertungen von FAANG und Co. aus?

Etliche Top-Titel im NASDAQ 100 haben zuletzt kräftig Federn lassen müssen. Günstig sind indes längst nicht alle der Highflyer. Eine Übersicht über die Bewertung von Apple und Co.

Ali Masarwah 25.04.2018
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Seit Anfang Februar ist Volatilität an den Aktienmärkten wieder zurück. Erwischt hat es auch die US-Highflyer an der NASDAQ, und zwar nicht nur die sogenannten „FAANG“s. Die untere Tabelle spiegelt die Lage zum Handelsschluss bei den größten Werten im NASDAQ 100 am 24. April wider. Wir kontrastieren die Kurse mit dem von unseren Aktien-Analysten ermittelten fairen Wert. Wir blicken kurz auf den Morningstar Fair Value der Top-Aktien im NASDAQ 100 Index. 

Zur Erinnerung. Durch die Kombination der Finanzprognosen unserer Analysten mit dem wirtschaftlichen Wettbewerbsvorsprung eines Unternehmens können wir besser einschätzen, wie lange die Renditen auf das investierte Kapital die Kapitalkosten des Unternehmens aller Wahrscheinlichkeit nach übersteigen werden. Es wird angenommen, dass es bei Firmen mit einem Wide Moat Rating länger dauert, bis die Rendite auf die „ewige Rente“ zurückgeht, als bei von Unternehmen mit engem oder keinem Wettbewerbsvorsprung.

Zur Taxierung der Bewertungen verwenden wir unsere hauseigene Bewertungskennziffer Price/Fair Value, P/FV (auf Deutsch Kurs/Fair Value Verhältnis, K/FVV). Ein Wert von unter 1,0 signalisiert eine Unterbewertung, ein Wert größer null zeigt an, dass eine Aktie überbewertet ist, ein K/FVV von 1,0 besagt, dass ein Unternehmen fair bewertet ist (lesen Sie hier mehr zu unserem Aktien-Rating). 

Die Tabelle ist absteigend nach dem Morningstar Fair Value sortiert. Neben Namen und ISIN finden Sie den Morningstar Fair Value der jeweiligen Aktien, den P/FV, das Economic Moat Rating, den Moat Trend, das Morningstar Rating für Aktien, die Fair Value Unsicherheit sowie attraktive Einstiegskurse bzw. empfohlene Verkaufskurse. 

Tabelle: Die Bewertungen der größten Unternehmen im NASDAQ 100 per 24. April Valuations nasdaq

Wie die obere Tabelle zeigt, dass infolge der jüngsten Aktienkorrektur, welche den NASDAQ 100 besonders hart getroffen hat, sieben der Top-Zehn-Werte im Index unterbewertet sind. Besonders teuer ist die Aktie von Netflix, die zurzeit bei gut 300 USD notiert, deren fairer Wert indes nur bei 90 USD liegt. Das ergibt ein P/FV von 3,41. Auch NVIDIA ist deutlich überbewertet, und die Cisco-Aktie notiert immerhin auch neun Prozent über ihrem fairen Wert. Besonders günstig ist indes das Medienunternehmen Comcast, das per 24. April um gut 20 Prozent unterbewertet war. Auch Facebook und die Google-Mutter Alphabet sind unterbewertet. 

Die Lage hatte sich vor wenigen Tagen deutlich anders gezeigt. So waren vor einer Woche, also nachdem sich die Kurse an der NASDAQ von ihren März-Tiefs gelöst hatten, die Bewertungen deutlich höher. Per 17. April waren Intel mit einem P/FV von 1,31 deutlich überbewertet gegenüber 0,92 per 24. April. Auch Apple war am 17. April um fünf Prozent überbewertet. Mit einem P/FV von 3,73 bzw. 2,38 waren Netflix und NVIDIA ebenfalls deutlich höher bewertet. 

Interessant ist, dass alle zehn Aktien, welche zusammen mehr als 50 Prozent des Indexgewichts ausmachen, ein Moat Rating „Wide“ oder „Narrow“ aufweisen. Nur Intel weist einen negativen Moat-Trend auf, derweil alle anderen neun Unternehmen stabile oder positive Moat-Trends aufweisen. Doch auch die besten Geschäftsmodelle müssen sich nicht zwangsläufig in klingende Münze für den Investor verwandeln. Das Ein-Sterne-Rating von Netflix und NVIDIA warnen Anleger davor, dass auch auf dem aktuellen Kursniveau hohe Rückschlaggefahren lauern. Qualität muss also immer mit der Bewertung abgeglichen werden. 

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Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenkonflikten erhalten Sie hier.

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich