Pünktlich zum Weltfrauentag am 8. März hat meine Kollegin Laura Lallos eine Auswertung zum Frauenanteil in der Vermögensverwaltungs-Industrie vorgenommen. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Die globale Fondsindustrie ist heute dort, wo sie schon vor 20 Jahren war. Ende 2000 belief sich der Frauenanteil unter den Fondsmanagern auf 14 Prozent. Das entspricht genau dem Stand per Ende 2019. Das ergibt sich aus einer Analyse der 25.000 in unserer Fonds-Datenbank registrierten männlichen und weiblichen Fondsmanager. Diese Auswertung erstreckt sich über Fonds aus 56 Fondsdomizilen.
Das steht im Gegensatz zu den Erkenntnissen der Fondsindustrie, welche die Vorteile der institutionellen Vielfalt anerkennt. Sie hat sich zu einem bedeutenden Fürsprecher für die Vielfalt bei börsennotierten Unternehmen entwickelt, in die sie investiert. Doch vor der eigenen Haustür kehrt sie offenbar weniger. Eine Auswertung unseres britischen Analystenteams hat ergeben, dass es 108 Fonds gibt, die von einem „David“ oder „Dave“ gemanagt werden, während es insgesamt nur 105 Fonds gibt, die von einer Frau verwaltet werden. Dave hat sich also gegen die Frauen durchgesetzt.
Geringer Frauenanteil in der Schweiz, Deutschland und den USA
Diese ernüchternde Erkenntnis lässt sich auch für die USA konstatieren. Dort ist der Frauenanteil unter den Fondsmanagern sogar seit 200 gesunken: Die Zahl ist zwar konstant geblieben, aber da die Zahl der Fondsmanager insgesamt gestiegen ist, ist der Frauenanteil insgesamt gefallen, und zwar von gut 19 Prozent bei US-domizilierten Indexfonds auf 13 Prozent Ende 2019; bei aktiv verwalteten Fonds sank die Quote von 13,4 Prozent auf 10,7 Prozent.
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Tabelle: Der Frauenanteil im Fondsmanagement weltweit
Die Analysen in diesem Artikel basieren auf unserem Tool für professionelle Anleger. Weitere Informationen zu Morningstar Direct erhalten Sie hier.