Jeder Abschnitt der Investment-Geschichte wirft so seine Gretchenfragen auf. An der Schwelle zur Jahrtausendwende galt die Hauptsorge vieler Investoren, ob es sich bei den vielen Internet Shooting-Stars um tragfähige Geschäftsmodelle handele. Zehn Jahre später standen viele Banken auf der Kippe. Heute stehen so genannte Value-Firmen vor dem Scheideweg. Value-Unternehmen sind solche, die nach den herkömmlichen Finanzkennzahlen – etwa dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis u.v.m. – unterbewertet sind. Diese Unternehmen stehen aus vielen – und guten - Gründen unter Druck. Dramatische Ausmaße könnte es bei kleinstkapitalisierten Value-Unternehmen annehmen.
Value geriet schon lange vor COVID-19 unter die Räder
Bereits vor der Ausbreitung des Coronavirus war Value als Anlagethema ziemlich out. Value-Aktien wurden von Investoren bereits vor der COVID-19 Krise links liegengelassen. Zum einen waren seit der Finanzkrise säkulare Wachstums-Stories gefragt. Technologie-getriebene Firmen setzten etablierten Playern im Zuge der Digitalisierung und der rasanten technischen Fortschritte stark zu – denken wir nur an den „Amazon-Moment“ für viele Einzelhandelsfirmen.