Einen Vorgeschmack, wie es laufen kann, wenn Anleger anfangen, an langjährigen Favoriten zu zweifeln, könnte die Nasdaq am gestrigen Donnerstag geliefert haben. Der Composite Index für US-Wachstumswerte brach um fast fünf Prozent ein. Aktien wie Apple sackten um acht Prozent ab, der Elektro-Autobauer Tesla sogar um neun Prozent. Auch bei Marktbreiten Indizes wie dem Morningstar US Market Index sind Technologiewerte stark vertreten. Er verlor am gestrigen Donnerstag 3,6 Prozent. Es handelte sich um den größten Tagesverlust am US-Aktienmarkt seit dem 11. Juni.
Derart anlasslose Einbrüche gibt es, wenn ein Markt deutlich überbewertet ist und erst recht dann, wenn die die Marktentwicklung auf den Schultern nur weniger Aktien lastet. Obwohl ein eintägiger Rückgang dieser Größenordnung ungewöhnlich ist - in den vergangenen zehn Jahren gab es nur 18 Mal derart hohe Tagesverluste - kommt dieser Einbruch nicht überraschend. Immerhin sind die Bewertungen von US-Technologie-Aktien nunmehr etwas reeller geworden.
Doch das soll nicht unser Thema hier sein. Wir nehmen den Dämpfer für Tech-Werte zum Anlass, uns mit Aktien aus Deutschland befassen, in Gestalt der Aktien im Morningstar Germany Index. Welche Struktur weist der Markt auf? Wie ist er bewertet? Wo hat er Stärken? Um in die Sache etwas Ordnung reinzubringen blicken wir auf den Markt durch die Brille der Morningstar Aktien-Style-Box, eine Neun-Felder-Matrix, die Unternehmen nach Größe und Stil zuordnet. Analog zum europäischen Morningstar Marktbarometer, das wir jeden Monat veröffentlichen, blicken wir also nun auf den deutschen Aktienmarkt.