Bitcoin unter der Marke von 20.000 USD

Wichtige Marke durchbrochen: schlechte Nachrichten für die Kryptomärkte häufen sich.

James Gard 30.06.2022
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Bitcoin stürzte am Donnerstag erneut unter die wichtige technische Marke von 20.000 USD und verlor damit gegenüber dem Vortag mehr als 1.000 USD oder 5 % seines Wertes. Ohne Frage verstärkte dies das Krisengefühl in der Kryptoindustrie.

Der Bitcoin hatte die Marke vor einigen Tagen bereits zeitweise durchbrochen, erholte sich jedoch im Verlaufe des Handelstages. Diese Marke ist insofern wichtig, da Bitcoin dieses Niveau bereits Ende 2020 durchbrach, bevor der Coin im März 2021 Höchststände von 61.283 USD erreichte. Danach folgte ein kurzer Rücksetzer, der umschlug in eine Aufwärtsbewegung mit dem Allzeithoch von fast 68.000 USD im November 2021. Auch andere Coins haben unter dem heutigen Ausverkauf gelitten, etwa Ethereum mit -7 % oder -75 USD auf 1.023 USD.

 

 

Seit dem Frühjahr ist der Preis von Bitcoin damit von 45.857 auf 20.000 USD gefallen. Der Stimmungsumschwung wird durch eine wachsende Liste von Skandalen angeheizt, darunter der Zusammenbruch von Stablecoins und Plattformen wie Celsius, die Auszahlungen aussetzen. Die börsennotierte Plattform Coinbase kündigte kürzlich erhebliche Arbeitsplatzverluste an.

 

Liquidation von Krypto-Hedgefonds 

Der Auslöser dieser Woche ist die Liquidation des Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) auf den British Virgin Islands. Dies Eregnis führte zu einem Dominoeffekt im gesamten Sektor.

Noch inmitten des Chaos klammerten sich die verbleibenden Krypto-Liebhaber an einen Hoffnungsschimmer. Der Vorsitzende der Securities and Exchange Commission, Gary Gensler, argumentierte, dass Bitcoin die einzige Kryptowährung sei, die als Commodity betrachtet und auf diese Weise reguliert werden könne. Andere Coins könnten als Wertpapiere eingestuft werden, fügte Gensler hinzu, wobei die investierende Öffentlichkeit auf eine Rendite wie bei jedem anderen Wertpapier hoffe.

Die SEC ist in einigen Köpfen immer noch der Buhmann: Grayscale Investments hat eine Klage gegen die US-Regulierungsbehörde eingereicht, weil sie ihren Antrag abgelehnt hatte, den Grayscale Bitcoin Trust in einen ETF umzuwandeln. Der Trust ist nach Marktkapitalisierung der größte seiner Art und einer der ersten, der Anlegern die Möglichkeit bot (bereits 2013), Krypto über einen Fonds zu kaufen, anstatt direkt Coins zu kaufen.

Marcus Sotiriou, Analyst beim britischen Digital Asset Broker GlobalBlock, hat die jüngsten Marktflüsse aus Bitcoin – unter Verwendung von Daten von Glassnode Insights – in Bezug auf andere Bärenmärkte in der Geschichte analysiert. Er argumentiert, dass „Bitcoin derzeit den größten Kapitalabfluss in der Geschichte erlebt“ - was den Dotcom-Crash von 2001 in den Schatten stellt.

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Über den Autor

James Gard  ist Redakteur bei Morningstar.