Aktien Schweiz: SMI startet mit Auftaktverlusten

Die Kurse am Schweizer Aktienmarkt kommen am Dienstag mehrheitlich weiter zurück. 

awp 20.06.2023
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Fehlende Impulse aus den USA und Gewinnmitnahmen im asiatischen Handel gehen nicht spurlos an den hiesigen vorbei. "Die Investoren neigen vermehrt dazu, Teilgewinne mitzunehmen", erklärte ein Händler. Etliche Aktienindizes hätten in der Hoffnung auf eine baldige und schnelle globale Konjunkturerholung ordentliche Kursperformances im ersten Halbjahr vollzogen. "Das Konjunkturbild trübt sich jedoch zunehmend ein und  könnte auch bald auf die Aktienkurse zurückschlagen."

Insgesamt ist die Nachrichtenlage eher dünn. Das Marktgeschehen dürfte erneut durch die Notenbanken bestimmt werden. Bevor sich am Donnerstag die SNB und die BoE mit ihren aktuellen Zinsentscheiden zu Wort melden, hat die People's Bank of China am Morgen ihren Referenzzins für Bankkredite gesenkt. Darüber sei allerdings seit Tagen an den Märkten spekuliert worden. Vielmehr deute die Marktreaktion darauf hin, dass Börsianer vom Ausbleiben eines umfassenden Konjunkturpaketes etwas enttäuscht sind.

Der SMI gibt gegen 9.15 Uhr 0,17 Prozent ab auf 11'287,89 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,36 Prozent auf 1759,29 und der breite SPI um 0,27 Prozent auf 14'841,88 Zähler. Von den 30 SLI-Werten geben 27 nach und nur drei rücken vor.

Die grössten Abgaben verbucht zunächst die Bauchemie-Spezialistin Sika mit -2,0 Prozent. Am Markt wird auf den deutschen Spezialchemiekonzern Lanxess verwiesen, der am Vorabend die Serie von Gewinnwarnungen im Chemiesektor fortsetzte. Die Warnung reiht sich ein in die jüngsten Warnungen im Sektor etwa von Croda und Victrex. Die Stimmung im Sektor dürfte kurzfristig weiter sinken, so ein Händler. Entsprechend geht es auch für Werte wie Clariant oder EMS Chemie um bis zu 2,8 Prozent abwärts.

Dass der SMI nicht noch tiefer notiert, verdankt er den beiden Pharma-Schwergewichten Novartis und Roche (beide +0,5%), die sich gegen den insgesamt schwächeren Trend stemmen.

In den hinteren Reihen fallen Santhera (+9,1%) auf, nachdem dem Biotechunternehmen mit einem Lizenzabkommen der finanzielle Befreiungsschlag gelungen ist. SMI (+5,3%) hat vor der Generalversammlung, an der Schulden in Aktien umgewandelt werden sollen, ein Strategie-Update veröffentlicht.

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