Die Umbruchpläne lassen die Aktien von Meyer Burger einmal mehr in die Tiefe rauschen. So stoppt der Solarkonzern angesichts fehlender politischer Unterstützung zunächst seine Produktion im deutschen Freiberg und bereitet die bereits angedeutete Schliessung vor. Zudem plant das Unternehmen zahlreiche Finanzierungsmassnahmen, um die Lücke von 450 Millionen Franken zu schliessen, darunter eine Kapitalerhöhung.
Gegen 9.20 Uhr sacken die Titel um 12,6 Prozent auf 0,079 Franken ab. Seit vergangenem Sommer geht es für die Aktien steil bergab - im Juli stand der Kurs noch auf gut 0,60 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich derweil mit plus 0,36 Prozent freundlich.
Analysten bleiben zurückhaltend in ihrer Einschätzung zu den zahlreichen Massnahmen. So komme die geplante Kapitalerhöhung - wenn sie denn von der ausserordentlichen Generalversammlung genehmigt werde - die bestehenden Aktionäre teuer zu stehen, heisst es bei Baader Helvea. Denn sie würde eine Verwässerung von rund 50 Prozent bedeuten. Derzeit gebe es sehr viele Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung, so dass die Aktie nur für spezielle Investoren geeignet sei.
Die ZKB geht sogar davon aus, dass Meyer Burger die neuen Aktien zum Nominalwert emittieren müsse, was 4-5 Milliarden neue Aktien und damit eine Verwässerung von 110 bis 140 Prozent bedeuten würde - sofern die Aktien platziert werden könnten. Es sei nicht garantiert, ob die geplanten Kapitalmassnahmen alle erfolgreich umgesetzt werden könnten. Neben der Kapitalerhöhung strebt das Unternehmen noch ein Darlehen vom US-Energieministerium sowie ein Darlehen aus der erwarteten Steuerersparnis in den USA an.