Immobilienaktienfonds: Hierzulande oft falsch verstanden

Immobilienfonds nach nicht-deutscher Definition investieren nicht in Gebäude, sondern in Immobilienaktien. Sowohl Rendite als auch Risiko sind langfristig höher als bei Immobilienfonds deutscher Prägung.

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Daher ist der differenzierende Begriff Immobilienaktienfonds wohl passender. In den USA sind diese Anlagevehikel unter dem Namen REIT-funds (Real Estate Investment Trusts) seit langen Jahren weit verbreitet. Sie erfreuen sich dort großer Beliebtheit, da sie sich hervorragend zur Diversifizierung eignen: Die Korrelation mit den breiten Aktienindizes ist relativ gering.

Immobilienaktienfonds weisen sowohl über eins, drei und fünf Jahre jeweils bessere Durchschnittsperformance auf als `normale` Aktienfonds: -7,4; 22,1 bzw. 17,8 Prozent können sich in diesen mageren Zeiten sehen lassen. Auch im deutschen Sinne herkömmliche Immobilienfonds können langfristig nicht mit diesen Renditen mithalten. Allerdings ist auch das Risiko wesentlich höher: Die durchschnittliche Standardabweichung li

egt bei 15,4 Prozent. Wenn die breiten Aktienindizes irgendwann einmal wieder anziehen, dürften Immobilienaktienfonds zudem hinterher hinken.

US-Fonds dominieren

Neben global anlegenden Fonds finden sich in dieser Kategorie auch viele Produkte mit regionalem Schwerpunkt: USA, Europa, sogar Asien. Über drei Jahre am erfolgreichsten waren ausnahmslos auf Amerika fokussierte Fonds. Sämtliche Fünf-Sterne-Fonds dieser Kategorie gehören zu dieser Gruppe.

Nach Renditegesichtpunkten vorne liegt der Activest Lux US-REITs: Mit 49,3 Prozent Wertentwicklung verweist er den DekaTeam Immoflex USA sowie den Morgan Stanley US Property auf die Plätze. Allen gemeinsam: Sie sind fast voll investiert, keiner hält mehr als drei Prozent Kasse. Diesen Verzicht auf Markttiming würde man sich auch von den Fondsmanagern der Standardaktienfonds öfter wünschen.

Das Tabellenende zieren der Morgans Stanley Asian Property sowie - als schlechtester weltweit anlegender Fonds - der Fiduciary Global Property Securities mit –16,7 bzw. 7,2 Prozent.

Alles in allem eine überschaubare Kategorie mit dennoch guten Auswahlmöglichkeiten. Ob die Zeit zum Einstieg angesichts der sich entwickelnden Immobilienblase in den USA jedoch gerade jetzt gekommen ist, ist zumindest diskussionswürdig.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
MS INVF US Property A67.02 USD1.94Rating

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .