5. Wie Sie einen Fonds kaufen

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Sie können Fonds bei Ihrer Hausbank, bei einem unabhängigen Fondsvermittler, bei einer Direktbank oder direkt bei der Fondsgesellschaft kaufen. Jede diese Möglichkeiten hat Vor- und Nachteile. Um den besten Weg für sich herauszufinden, sollten Sie zunächst die Frage klären, ob Sie eine Beratung benötigen.

Hilfe für den Fondskauf

Vielleicht haben Sie nicht die Zeit, die Erfahrung oder auch das Interesse, Ihr persönliches Fondsdepot zusammenzustellen und fortlaufend zu überwachen. Gut, dass Sie sich klar entschieden haben, Hilfe für den Fondskauf zu suchen, denn praktisch jedes Jahr erleidet eine Re

ihe von Anlegern Verluste, weil sie ihre Erfahrung, ihre Zeit oder ihr Interesse an Fonds überschätzt haben.

Ein guter Berater kann helfen, die typischen Anfängerfehler zu vermeiden. Er wird mit Ihnen über Ihre Anlageziele, Ihren Zeithorizont und Ihre Risikobereitschaft sprechen, Ihnen geeignete Fondstypen vorstellen und einen konkreten Anlagevorschlag unterbreiten.

Eine solche individuelle Anlageberatung bieten praktisch alle Filialbanken an. Der Berater Ihrer Hausbank kennt Sie und Ihre Wünsche bereits. Sie können die Fonds im bestehenden Depot verwahren lassen und behalten so alle Anlagen gut im Blick.

So gut das auch klingt, es gibt leider auch mehrere Nachteile bei dieser Lösung: Die meisten Bankberater werden Ihnen nur die Produkte des eigenen Hauses anbieten. Aber keine Fondsgesellschaft ist in allen Bereichen überragend. Sie werden also für bestimmte Bereiche auf die besten Produkte verzichten müssen.

Sollten Sie dem Berater einen konkreten Fonds einer anderen Gesellschaft mit der Wertpapier-Kennnummer nennen können, wird dieser Ihnen den Fonds oft besorgen können. Doch das ist dann umständlich und teuer, und die Kundenbetreuer weigern sich oft, diesen Fonds in die Beratung einzubeziehen.

Wer auf eine größere Fondsauswahl und eine unabhängige Beratung Wert legt, kann auch einen spezialisierten Fondsberater aufsuchen. Dieser ist so etwas wie ein freier Versicherungsmakler, nur für Fonds. Er sucht für den Kunden die aussichtsreichsten Fonds für die genannten Anlageziele zusammen und greift dabei oft auf die Produktpaletten von 10, 20 oder mehr Investmentgesellschaften zurück.

Der Kunde verwahrt die Fonds dann in der Regel in Investmentkonten bei den jeweiligen Fondsgesellschaften. Die Eröffnungsunterlagen bereitet der Fondsberater vor, das Geld überweisen die Kunden jedoch in allen Fällen direkt an die Depotbank der Fondsgesellschaft. Der Fondsberater sollte auch später für Fragen oder bei Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Als Vergütung für die Leistung des Fondsberater zahlt ihm die Investmentgesellschaft einen Teil des Ausgabeaufschlages, den die Kunden beim Kauf an die Gesellschaft entrichten. Zusätzlich erhalten sie oft eine sogenannte Vertriebsserviceprovision aus dem Fondsvermögen.

Die günstige Alternative für Do-it-yourself-Anleger

Wenn Sie schon ausreichend Erfahrung gesammelt haben und deshalb sicher sein können, auch in schwierigen Börsenzeiten das Richtige zu tun, können Sie einen großen Teil der Kaufgebühren einsparen.

Einige wenige Fondsgesellschaften bieten Direktkunden die Möglichkeit, Fonds der Gesellschaften günstiger zu erwerben. Der Rabatt beträgt zwischen 25 und 50 Prozent des Ausgabeaufschlages, der bei Aktienfonds oft um die fünf Prozent, bei Rentenfonds eher um die drei Prozent liegt.

Eine Ermäßigung in dieser Höhe gibt es auch bei Direktbanken. Viele Do-it-yourself-Anleger ziehen diesen Weg vor, weil die Direktbanken regelrechte Fonds-Supermärkte anbieten. Viele Institute besorgen fast alle in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Fonds - und das oftmals mit einem Discount auf den Ausgabeaufschlag. Weil sie die Anteile in das Wertpapierdepot des Kunden einbuchen, kann dieser sehr schnell zwischen Fonds unterschiedlicher Gesellschaften wechseln.

Ein Nachteil ist jedoch die geringe Zahl der angebotenen Sparpläne, die nur selten 100 übersteigt.

Auch sind den Direktbanken bei der Höhe des Rabattes Grenzen von den Fondsgesellschaften vorgegeben. Manche Gesellschaften untersagen sogar den Vertrieb ihrer Produkte mit Rabatt.

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Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .