Exxon Mobil – Für die Zukunft gut gerüstet

Dank umfangreicher Investitionen und exzellenter Rentabilität ist das Unternehmen sehr gut aufgestellt. Gesunkene Rohstoffpreise wirken indes belastend. Die Aussichten sind mittelfristig jedoch positiv.

Allen Good 22.07.2015
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Exxon Mobil ist einer der größten Öl- und Gasproduzenten weltweit mit einer  exzellenten Kapitalallokation und –rentabilität. Bis zum Jahr 2018 wird das Unternehmen beinahe 50% der Produktion mit langlebigen Gütern bestreiten. Das ist innerhalb der Branche ein Spitzenwert.

Exxon Mobil hat in der Vergangenheit signifikante Investitionen getätigt und befindet sich aktuell am Ende eines Investitionszyklus in langlebige Produktionsgüter, was künftig weniger Reinvestitionen für eine Aufrechterhaltung der Produktion benötigen wird. Dadurch dürfte der Investitionsbedarf in Zukunft zurückgehen, was das Unternehmen gegenüber den Wettbewerbern attraktiver macht.

Beinahe das gesamte Produktionswachstum bis 2018 wird auf Flüssiggas entfallen. Die Folge ist, dass das Unternehmen so besser von höheren Ölpreisen profitieren wird, was zu stabileren Margen führt.  Wir gehen davon aus, dass das der Konkurrenz nicht gelingen wird. Zusammen mit dem zukünftig geringeren Investitionsaufwand dürfte das zu einem höheren Wachstum beim freien Cash Flow als bei der Konkurrenz führen. Die Folge könnte eine weiter kontinuierliche Erhöhung der Dividenden sowie der Aktienrückkäufe sein.

Bezüglich der weiteren Expansion des Unternehmens dürfte der zunehmende Ressourcennationalismus ein Hindernis sein. Die weltweite Erschließung neuer Förderstätten wird dadurch erschwert, weshalb kostenintensivere Projekte zukünftig stärker in den Vordergrund rücken dürften, als in der Vergangenheit. 

Belastend dürften auch hohe Abschreibungen und ein anhaltend niedriger Ölpreis wirken. Das Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage ist so groß wie in den letzten 20 Jahren nicht mehr. Zudem könnte der Iran bald wieder verstärkt Erdöl exportieren. Die Schätzungen reichen für Ende 2016 von 500.000 bis 800.000 Barrel pro Tag zusätzlich auf den Weltmarkt. Kurzfristig dürfte das den Ölmarkt belasten und der Branche ungemütliche Zeiten bescheren, die Margen belasten und letztlich auch das Investitionsvolumen negativ beeinflussen. 

Mittel bis Langfristig sehen wir die Preise für Rohöl allerdings bei 75 USD je Barrel Brent und 69 USD je Barrel WTI. Auch eine Anhebung der Einschätzung bei der iranischen Erdölproduktion würde unsere Erwartungen hinsichtlich der Grenzkosten nicht ändern. 

Der geschätzte faire Wert je Exxon-Aktie liegt bei 98 USD.Zum Handelsschluss am 21. Juli notierten die Aktien an der NYSE bei 81,66 Dollar.

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Über den Autor

Allen Good  Allen Good is a senior stock analyst covering the oil and gas industries.