Morningstar Fund Awards 2018: Die Fund House Awards

Bei den Fund House Awards 2018 haben wir die besten Fondshäuser in der Schweiz in den Asset-Klassen "Aktien" und "Obligationen" prämiert - und auch den besten Allrounder ausgemacht. 

Ali Masarwah 28.03.2018
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Wer hat die besten Fonds am Schweizer Markt? Die Antwort führt unweigerlich zu den Gewinnern der Morningstar Awards 2018. Am 21. März wurden in Zürich die besten Fondsgesellschaften und die besten Fonds mit den „Morningstar Fund Awards Switzerland 2018“ ausgezeichnet.

Ein Höhepunkt der alljährlichen Morningstar Awards ist die Prämierung der besten Fondsanbieter im Rahmen der Fund House Awards (hier gelangen Sie zu den Category Awards, in denen wir herausragende Fonds prämieren, lesen Sie hier mehr zur Methodologie der Awards-Berechnung). Kommen wir zum Award für die besten Fondshäuser. In diesem Jahr lauten die Gewinner Comgest und T. Rowe Price, wie aus der unteren Tabelle hervorgeht.    

Tabelle: Die Gewinner der Morningstar Fund House Awards 2018

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Best Fund House: Equity: Comgest

Der diesjährige Preis für das beste Aktienhaus geht an die mittelgroße französische Gesellschaft Comgest.  Per Ende 2017 wies die Gesellschaft ein verwaltetes Vermögen von knapp 18 Milliarden Euro in Anlagefonds (ex Geldmarkt) auf, die über ein Morningstar Sterne Rating verfügen. Im Schnitt verfügten die Fonds kapitalgewichtet über ein Sterne-Rating von 4,67 Sternen. 

Comgest, ein unabhängiger Vermögensverwalter, der 1985 gegründet wurde, ist im Besitz seiner Mitarbeiter und Gründer. Diese Eigentümerstruktur hat eine langfristige Denkweise gefördert und zur Team-Stabilität beigetragen. Die längste Amtszeit der Fondsmanager beläuft sich auf fast zehn Jahre. 2016 übernahm Arnaud Cosserat die Funktion des CEO von Vincent Strauss, der sich in den Ruhestand verabschiedete. Der Übergang wurde gut gemanagt und hatte keine nachteiligen Folgen für die starke Investmentkultur des Unternehmens.

Comgest ist eine stabile Firma, die nicht versucht, aggressiv das verwaltete Vermögen zu steigern. Es ist seiner "Quality Growth" Anlagephilosophie treu geblieben, und es wird nur eine überschaubare Anzahl von Fonds bewirtschaftet. Es gibt hier keine Starmanager, da jeder Fonds gemeinschaftlich verwaltet wird, was unserer Ansicht nach die Kontinuität des Prozesses sicherstellt.

Verbesserungswürdig ist die Vergütungsstruktur. Comgest könnte mehr tun, um die Managervergütung mit der langfristigen Performance der von ihnen verwalteten Fonds zu verknüpfen.

Best Fund House: Fixed-Income und Overall: T. Rowe Price

Die US Fondsgesellschaft T. Rowe Price zählt zu den größeren Häusern auf dem Heimatmarkt USA, sie ist in Europa dagegen eher im Boutiquen-Segment angesiedelt. Zum Vergleich: in den USA belief sich das Publikumsfondsvermögen von T. Rowe Price Ende 2017 auf rund 500 Milliarden EUR, während in europäisch domizilierten Fonds gerade einmal 16 Milliarden Euro steckten (in Asien/Australien waren es gut 2,5 Milliarden Euro).

In unserer Morningstar Rating Analyse für Fonds, in der wir Fondsanbieter nach dem Morningstar Sterne Rating ihrer Fonds sortieren, befindet sich T. Rowe Price regelmässig unter den besten kleineren Anbietern. Per Ende Dezember 2017 waren die europäischen Fonds des Hauses ungewichtet mit durchschnittlich 4,02 Sternen bewertet. Nach Kapital gewichtet wiesen die Fonds ein Sterne-Rating von 4,07 auf. 84 Prozent der bewerteten Fonds-Assets steckten per Ende Dezember in Produkten mit eine Vier- oder Fünf-Sterne Ratings. Für die aktuellen Awards schickte das Haus acht Aktienfonds und 20 Bond-Fonds ins Rennen. Fixed-Income Funds waren per Ende 2017 kapitalgewichtet mit 4,22 Sternen bewertet, bei Aktienfonds waren es 4,04 Sterne. Das reichte, um sowohl beim Best Fixed Income House als auch beim Best Fund House Overall Awards zu gewinnen.

Fundamental gesehen zeichnet sich T. Rowe Price durch seine starke Investmentkultur aus, welche der Treiber des langfristigen Erfolgs darstellt. Obwohl 2017 etliche Portfoliomanager und der ehemalige CEO und CIO Brian Rogers altersbedingt ausschieden, wurde dieser Verlust durch eine sorgfältige Nachfolgeplanung aufgefangen. Es gibt bei T. Rowe Price kein Mangel an Talenten. Der ehemalige Portfoliomanager Rob Sharps ist jetzt Co-Leiter des globalen Aktienteams, und er beaufsichtigt fünf CIOs, die zu den besten der Welt gehören.

Auch das Analystenteam steht auf einem soliden Fundament. CEO Bill Stromberg, der 1987 zu T. Rowe als Analyst kam, behält auch in seiner Business-Rolle einen Investmentfokus bei. Das Unternehmen stärkt seine Technologie und baut seine Ressourcen aus, ungeachtet der Tatsache, dass am US-Heimatmarkt aktiven Managern ein heftiger Gegenwind ins Gesicht bläst. Im Jahr 2017 erwarb der Asset Manager beispielsweise das Henderson High Yield Opportunities Team.

 

 

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich