Die Ahnenreihe der ikonischen Substanzwerte-Investoren ist lang: Benjamin Graham, John Templeton, Warren Buffett und Charlie Munger – um nur die bekanntesten zu nennen. Ganze Firmen haben sich dem Value-Stil verschrieben, etwa Dodge & Cox, Tweedy Browne oder Mandarine Gestion. Von den Millionen von Privatinvestoren ganz zu schweigen, die auf eigene Faust darauf aus sind, falsch gepreiste Firmen zu finden, die werthaltiger sind, als es ihrem Börsenwert entspricht. Auch das Morningstar Aktien-Research ist bewertungs-orientiert (wobei unser Research immaterielle Vermögenswerte berücksichtigt, was für viele Value-Investoren nach wie vor ein Problem darstellt, aber dazu unten mehr).
Doch viele Value-Fondsmanager und Investoren des Value-Stils haben ein Problem: Value läuft nicht. In den USA seit einigen Jahren nicht, in Europa seit der Finanzkrise 2007-09 nicht mehr. Die Schere hat sich zuletzt, seit 2019, massiv ausgeweitet zwischen den beiden Stilen Value und Growth. Der Growth-Stil – hier finden sich derzeit vor allem Technologie-Aktien, aber auch defensive Konsumwerte, beschreibt Unternehmen, die – idealtypisch - unabhängig vom Konjunkturverlauf stetig wachsen und höher bewertet sind als Substanzwerte.