Was Investitionen und Olympische Spiele gemeinsam haben

Sport und Investitionen haben viel gemeinsam: Chancen müssen genutzt, Fehler vermieden und Vorsprünge verteidigt werden

11.08.2021
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Running track with hurdles

Sport und Investitionen haben viel gemeinsam: Chancen müssen genutzt, Fehler vermieden und Vorsprünge verteidigt werden. Doch hinter jedem Erfolg steckt ein Plan

Bei den Olympischen Spiele werden diese Gemeinsamkeiten deutlich, da viele Athleten einen sorgfältig durchdachten Plan befolgen, bevor sie dort an den Start gehen. Oft wird vier Jahre lang an dem Plan getüftelt – unter der Leitung eines Trainers, der je nach Verletzungen und Konkurrenten kleine Anpassungen vornimmt. Bei den Siegerehrungen werden Sie kaum Athletinnen oder Athleten finden, die einfach nur improvisieren.

In dieser Hinsicht sind sie erfolgreichen Investoren sehr ähnlich. Auch diese haben einen Plan, werden oft von einem Finanzberater unterstützt und nehmen abhängig vom vorherrschenden Anlageumfeld Anpassungen vor.

Ein inspirierendes Beispiel für diese Herangehensweise im Sport ist Eliud Kipchoge, der Weltrekordhalter im Marathon. Er gab sehr ehrlich zu, wie schwierig es war, sich für die Spiele in Tokio vorzubereiten, hielt aber an seinem Erfolgsrezept fest: „Ich setze mein Training weiterhin fort. Ich habe den gleichen Trainer, das gleiche Management und die gleiche Denkweise und deshalb bin ich wieder hier.“ 

Dieser Ansatz hat etwas Schönes an sich. Er ist einfach und er funktioniert. Er beinhaltet ein Ziel, einen Plan zur Erreichung dieses Ziels sowie unterstützende Mechanismen und er erfordert die Disziplin, sich an den Plan zu halten. 

Auch Anleger können viel daraus lernen. Das wahre Geheimnis guter Anleger ist, dass sie wissen, worauf ihr Erfolg beruht: insbesondere auf den Menschen in ihrem Umfeld und dem Prozess, den sie befolgen (genau das sind zwei wichtige Säulen, die wir zur Evaluierung von Fondsmanagern über das Morningstar Analyst Rating heranziehen). Dies ist viel aussagekräftiger als die reine Performance.

Selbstverständlich sind die finanziellen Ziele bei jedem etwas anders. Doch wenden wir Kipchoges Plan einmal für ein Ehepaar an, das frühzeitig in den Ruhestand eintreten möchte:

Training fortsetzen

Sie müssen Ihre Ziele klar festlegen, um einen guten Plan erstellen zu können. Sobald der Plan steht, müssen Sie ihn befolgen. Dies ist der unrühmliche Teil des Vermögensaufbaus. Zur Erreichung eines ehrgeizigen Ruhestandsziels müssen Sie zum Beispiel vermutlich einen Teil Ihres Gehalts für Ihre Pension opfern, gleichzeitig aber auch andere Anlageinstrumente aufstocken und Schulden abbezahlen. Das ist bei weitem nicht so aufregend wie ein Gespräch über Krypto-Millionäre bei einem Grillfest, aber es funktioniert. 

Gleicher Trainer und gleiches Management

Äußere Einflüsse wie der Verlust eines Arbeitsplatzes oder ein Marktabschwung können sich als Stolpersteine erweisen, die geringfügige Änderungen des Plans erfordern. Es ist viel wert, wenn Sie dabei von einem erfahrenen Team unterstützt werden, das Ihnen hilft, solche Herausforderungen zu meisten.

Gleiche Denkweise

Investieren ist, wie Sport, oft eine Kopfsache. Sie müssen auch dann diszipliniert vorgehen, wenn die kurzfristigen Ergebnisse nicht stimmen, und bescheiden bleiben, wenn alles gut läuft. Auf das Verhalten kommt es an. Wir verbringen viel Zeit damit, unser eigenes Verhalten intern zu überprüfen und sicherzustellen, dass wir das Ziel im Auge haben (den Erfolg der Anleger zu fördern).

Wie man eine Goldmedaille im Investieren gewinnt

So wie ein Olympiasieger können Sie Ihre finanziellen Ziele auch dann erreichen, wenn Sie auf dem Weg dorthin gelegentlich verlieren. Oder anders gesagt: Sie müssen nicht bei jedem Lauf den Weltrekord brechen. Wenn Sie den Plan einhalten, die Anzahl Ihrer Fehler minimieren und große Rückschläge vermeiden, erzielen Sie wahrscheinlich schrittweise Zugewinne und schieben sich nach ganz vorne.

Dies gilt auch in mathematischer Hinsicht, denn größere Stürze (oder Verletzungen) erfordern immer längere Erholungsphasen: Nach einem Rückgang von 10 % ist ein Anstieg von 11,1 % erforderlich, um wieder das gleiche Niveau zu erreichen. Bei einem Rückgang von 20 % ein Anstieg von 25 %, bei einem Rückgang von 50 % ein Anstieg von 100 % und so weiter. Rückschläge gehören zu Investitionen und zum Sport, aber sie sollten Sie weder vom einen noch vom anderen abhalten.

Der zentrale Punkt hier - der für Investitionen und Sport gilt - besteht darin, einen Plan zu erstellen, der eher auf marginale Gewinne als auf riskante Sprünge abzielt (ein im Radsport bekannt gewordenes Konzept). Dies geschieht durch Hunderte von kleinen Verbesserungen auf dem Weg, was naturgemäß Bescheidenheit erfordert, aber der zuverlässigste Weg zum Erfolg ist. Auch Endinvestoren können kleine Verbesserungen vornehmen. Versuchen Sie zum Beispiel nicht, plötzlich ab morgen 50 % Ihres Gehalts zu sparen, sondern legen Sie 5 % beiseite und erhöhen Sie diesen Anteil schrittweise.

Was ist also Ihre Erfolgsrezept? Wie sieht Ihr Plan aus?

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