Sartorius-Aktie stürzt nach Prognose-Revision ab

Der Laborausrüster korrigiert seine Prognosen für 2023 nach unten. Die Aktie liegt zur Mittagszeit über 15 % im Minus. Morningstar korrigiert die Fair Value-Schätzung, bleibt aber auf lange Sicht optimistisch. 

Antje Schiffler 19.06.2023
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dim

Das Management der Sartorius AG („ Wide Moat “) und ihrer Tochter Sartorius Stedim Biotech („ Wide Moat “) haben ihre Prognose für 2023 deutlich gesenkt, weil die Nachfrage nach ihren Life-Science-Tools nachlässt. Für das Gesamtjahr 2023 wird von einem konzernweiten Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich ausgegangen, heißt es aus Göttingen. Aufgrund der geringeren Volumenerwartung rechnet Sartorius zudem mit einer operativen EBITDA-Marge von etwa 30 Prozent, nachdem bisher eine Marge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet wurde (Vorjahr 33,8 Prozent).

Hintergrund ist die anhaltende Nachfrageschwäche. Vor allem der länger als erwartet andauernde Lagerbestandsabbau bei Biopharma-Kunden nach der Coronavirus-Pandemie sowie eine relativ geringe Investitionstätigkeit auf Seiten der Kunden infolge von freien Produktionskapazitäten dürften die Geschäftsentwicklung von Sartorius im Gesamtjahr dämpfen, heißt es. Gegen 13 Uhr lag die Aktie über 15 % im Minus. 

"Angesichts dieser Faktoren haben wir unsere kurzfristigen Annahmen deutlich gesenkt und reduzieren unsere Fair Value-Schätzungen für beide Unternehmen", kommentiert Julie Utterback, Aktienanalystin bei Morningstar. Für Sartorius wurde diese auf 315 EUR pro Aktie von zuvor 327 EUR gesenkt. 

 

Sartorius: Kursrückgang könnte langfristig orientierten Anlegern Chance bieten

"Sollten die Aktien am Ende mit deutlichen Abschlägen zu unseren neuen Schätzungen des fairen Wertes gehandelt werden, glauben wir, dass langfristig orientierte Anleger diese Schwäche als Gelegenheit betrachten könnten, Aktien dieser Wachstumsunternehmen zu einem angemessenen Preis zu erwerben", führt sie fort.

Da sich die Gewinne nach dem rasanten Wachstum während der Pandemiejahre wieder erholen, gehen wir davon aus, dass sich die Aktienperformance letztendlich verbessern könnte, wenn sich die Wachstumsaussichten nach einem schwierigen Jahr 2023 normalisieren.

So reduzierten beide Managementteams ihre Prognose für 2023 zwar deutlich, hielten aber an ihren Zielen für 2025 fest.

Konkret für das Jahr 2023 erwarten die beiden Unternehmen nun für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehnerbereich (gegenüber zuvor einstelligem Wachstum) und einen Rückgang der EBITDA-Marge auf rund 30 % (im Vergleich zu 34 % bei der Sartorius AG). und 35 % für Sartorius Stedim im Jahr 2022), was zu einem noch stärkeren Gewinnrückgang führen wird.

Langfristig gesehen scheinen die Unternehmensziele und -aussichten jedoch weitgehend unverändert zu sein.

 

 

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Sartorius AG185.40 EUR0.00Rating
Sartorius Stedim Biotech SA205.50 EUR1.18Rating

Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.