BRICS-Gruppe wächst um 5 Staaten, darunter Saudi Arabien

Die Länder-Gruppe hat nun zehn Mitglieder. Neben Saudi Arabien sind auch Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten nun Teil der BRICS+.

James Gard 03.01.2024
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Mohammed Bin Salman

Das Jahr ist erst drei Tag alt, und wir haben bereits ein bedeutendes geopolitisches Ereignis hinter uns: die Erweiterung der BRICS um fünf weitere Länder.

 

Zu Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sind nun auch der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Äthiopien und Ägypten hinzugekommen. Es wären 11 Länder gewesen, aber Argentinien zog Ende Dezember unter neuer Führung seinen Antrag zurück. Der Block kann nun mehr Länder für sich beanspruchen als die G7, sein Rivale auf der Weltbühne.

 

Die Erweiterung war seit Monaten fällig, nachdem Ende August 2023 in Südafrika ein Treffen die Erweiterung der BRICS anschieben sollte. BRICS ist ein Akronym, das seit 2010 offiziell existiert, aber bereits seit 2001 als BRIC" weithin diskutiert wurde. Das Akronym wird nun unhandlich, so dass vorerst die Bezeichnung BRICS+ gewählt wurde.

 

Südafrika war das letzte Land, das der Gruppe beitrat, und drängt aus eigenen Gründen auf eine Erweiterung. Obwohl es diplomatisch vielleicht akzeptabler ist als Russland, hat es sich nach Anschuldigungen, es habe Waffen an Russland verkauft, isoliert. Nigeria hat Südafrika als führende Wirtschaftsmacht des Kontinents inzwischen überholt.

 

Erweiterung der BRICS: Was bedeutet das für den Westen?

Dieser Ansatz wird Investoren, die die Globalisierung befürworten, verunsichern, weil er den Westen gegen die aufstrebenden Schwellenländer ausspielt. Die Aufnahme von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Klub der BRICS spiegelt zwar die neuen politischen Realitäten wider. Doch besonders die Einbeziehung des Iran wird die Machthaber in Washington angesichts des bevorstehenden US-Wahljahres verunsichern.

China und Indien sind in dieser Gruppe die wahren Schwergewichte, die Ambitionen haben, die USA als dominierende wirtschaftliche Supermacht Konkurrenz zu machen. Indien pflegt allerdings bessere Beziehungen zu den USA als China, so dass man die BRICS nicht als völlig feindlich gegenüber den USA betrachten kann.

Dennoch könnte man argumentieren, dass die fortgesetzte Mitgliedschaft Russlands angesichts des Ukraine-Krieges der Glaubwürdigkeit der Gruppe eher schadet.

Es ist kein zudem kein Zufall, dass drei BRIC+-Mitglieder auch Teil des Ölkartells OPEC sind.

Die OPEC ist seit langem Teil des globalen Finanzsystems und hat Regime wie Venezuela, Irak und Iran in ihrem Einflussbereich. Die geografischen Besonderheiten der Ölvorkommen sind seit langem Teil des westlichen Bestrebens, die Energieversorgung zu diversifizieren, auch wenn der Krieg Russlands in Europa gezeigt hat, wie fragil der Status quo wirklich ist.

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Über den Autor

James Gard  ist Redakteur bei Morningstar.