Fonds-Fokus: FI Alpha Renten Global

Dieser Fonds investiert offensiver als der Name suggeriert. Im aktuellen Marktumfeld versucht das Management, das Kapital zu erhalten und die Verwaltungsvergütung zu rechtfertigen.

Werner Hedrich 06.06.2008
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Der FI Alpha Renten Global gibt sich eine maximale Aktienquote von 20% vor. In den letzten sechs Monaten lag die Gewichtung von Dividendentiteln bei rund 12%. Dabei bestückt Fondsmanager Michael Pauli das Aktienportfolio thematisch. So hat das Team um Dr. Jens Ehrhardt steigende Preise für Kali und Düngemittel identifiziert. Dieses Thema hat der Fonds Ende 2007 dann mit fast 5% gespielt: K+S, Bayer, The Mosaic Company, Yara, Syngenta und Agrium haben der Performance auf der Aktienseite sicherlich genutzt. In den kommenden sechs Monaten sieht Pauli die Börsen eher verhalten. Die Aktienquote sollte im Schnitt bei 10% liegen.

Auf der Anleihenseite dominieren Engagements im Euro, wobei Pauli weltweit Inflation und damit steigende Kapitalmarktzinsen am Horizont aufziehen sieht. Steige

nde Kapitalmarktzinsen bedeuten Verluste bei Bonds. Aus diesem Grund hält Pauli die Duration kurz, oder anders: Er nimmt niedrigere Zinsen für kürzere Laufzeiten in Kauf, um mögliche Verluste bei den Anleihen zu vermeiden. Daneben hält er US-Dollaranleihen und versucht, mit kleinen Positionen an der Aufwertung der Rohstoffwährungen brasilianischer Real oder kanadischer Dollar teilzunehmen. Wer heute eine auf brasilianischen Real lautende Anleihe mit Laufzeit 2009 kauft und diese bis zur Fälligkeit hält, verdient höchst wahrscheinlich 11,5% jährlich an diesem Engagement. Der Haken: Dies funktioniert nur, wenn der Real gegenüber dem Euro nicht an Wert verliert. Pauli hält eine solche Position auch nicht bis zur Endfälligkeit. Diese taktische Wette geht auf, wenn der Real an Wert gewinnt.

Der Fonds gehört über 3 und 5 Jahre zu den besten seiner Kategorie. Dabei zapft Pauli alle denkbaren Performancequellen an: Von asiatischen Nebenwerten bis mexikanischen Pesos. Der Fonds hat eine Verwaltungsvergütung von 1,3% (TER 1,38%), was für einen defensiven Mischfonds recht hoch ist.

Diese Gebühren fallen in einem positiven Aktienmarktumfeld nicht auf. 2006 und 2007 rentierte der Fonds mit 3,8% und 4,1%. Die Gebühren ermutigen zu riskanteren Manövern an den globalen Zinsmärkten. Dieser Mischfonds eignet sich für Fondssparer, die Schwankungen aushalten können.

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Werner Hedrich