3 Gründe für Investments in Schwellenländern

Emerging Markets sind oft volatil, aber oft lassen sich dort auch wachsende Dividenden, attraktive Bewertungen und branchenführende Unternehmen finden.

19.07.2022
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Schwellenländer werden oft als großartige Investitionsmöglichkeiten für schnelles Wachstum angepriesen, aber die potenziellen Gewinne gehen mit einem größeren Risiko einher.

Eine Reihe von Managern schätzt die Aussichten für Emerging Markets jedoch positiv ein. Hier sind drei Gründe, warum Sie in Betracht ziehen sollten, sie in Ihr Portfolio aufzunehmen.

 

Sie zahlen Dividenden

Dividenden sind vielleicht nicht das erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man an Schwellenländer denkt, aber viele Unternehmen in diesen Ländern bieten Anlegern ein passables Einkommen.

Ross Teverson, Co-Manager des Jupiter Emerging & Frontier Income Fund (JEFI), etwa sagt, dass es viele Unternehmen gibt, die derzeit gute Dividenden zahlen, und vor allem viele, die das Potenzial haben, ihre Dividende zu steigern oder künftig eine zu zahlen.

Das Immobilienunternehmen Emaar Malls aus Dubai und die brasilianische Reederei Wilson Sons sind nur zwei Beispiele für Aktien mit einer Rendite von über 5%. Unterdessen werden schnell wachsende Unternehmen wie das chinesische Spieleunternehmen NetEase und der koreanische Halbleiterhersteller SK Hynix wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft Dividenden einführen.

Mario Solari, Manager des mit vier Sternen bewerteten Genesis Emerging Markets (GSS), mag NetEase, das zweitgrößte Spieleunternehmen in China, besonders. Es sei gut bewertet uund habe hat eine starke Kultur: „Das Wachstum ist nachhaltiger als das Markt realisiert“, sagt er.

 

Attraktive Bewertungen

In einer Zeit, in der die Stimmung der Anleger von Covid-19, dem Krieg und den Handelsspannungen zwischen den USA und China geprägt ist, können Anleger oft operativ widerstandsfähige Unternehmen finden, die zu attraktiven Bewertungen gehandelt werden.

In der Tat werden viele Aktien nach den jüngsten Markteinbrüchen am oder nahe dem unteren Ende ihrer historischen Spanne bewertet. Teverson nutzt die Situation, um Unternehmen auszuwählen, „bei denen sich ein Element der Veränderung noch nicht im Aktienkurs widergespiegelt hat“. Wenn man die Schwellenländer mit den Industrieländern vergleicht, gebe es mehr Unternehmen, die von wenigen oder keinen anderen Investoren beobachtet werden. So könne man gute Möglichkeiten finden. 

„Die aktuellen Bewertungen könnten sich als attraktiver Einstiegspunkt erweisen. Viele Unternehmen haben weiterhin eine solide operative Leistung erbracht und sind auch langfristigen strukturellen Veränderungen ausgesetzt, von denen wir glauben, dass sie sich unabhängig von kurzfristigem makroökonomischem Gegenwind fortsetzen werden“, so Teverson. 

Solari mag Gruma, den weltweit größten Hersteller von Maismehl und Tortillas, und Bangkok Dusit Medical Services, den dominierenden Krankenhausbetreiber in Thailand mit 48 Krankenhäusern und 8.300 Betten.

Aber Andrew Ness, Manager des mit vier Sternen bewerteten Templeton Emerging Markets Investment Trust (TEMIT), warnt davor, dass die Bewertungen im Vergleich zu den entwickelten Märkten zwar attraktiver erscheinen als seit einiger Zeit, die Gewinne in den kommenden Monaten jedoch erheblich schwanken werden.

Er sucht nach Unternehmen mit mehr Cash in ihren Bilanzen als ihre Pendants in Industrieländern, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen umsichtig geführt wird. „Wenn man sich die 100 größten Unternehmen ansieht, ist die Zahl der Nettobarmittel in den Bilanzen in Korea, Taiwan, Japan und China mindestens doppelt so hoch wie die der US-Unternehmen“, sagt er.

 

Branchenführende Unternehmen

Auch wenn sich Schwellenländer noch in der Entwicklung befinden, sind viele Unternehmen in der Region bereits führend auf ihrem Gebiet. Asiens Technologiesektor zum Beispiel ist die Heimat vieler der weltweit führenden Hersteller von Halbleiterchips und hat wenig bis gar keine Konkurrenz aus anderen Teilen der Welt. Denken Sie nur an Namen wie Samsung und Taiwan Semiconductor Manufacturing Company.

Laut Teverson geht es auch einigen weniger bekannten kleineren Unternehmen besonders gut. Bizlink ist eines davon, unbemerkt von vielen globalen Investoren. Es stellt Kabelbäume für führende Elektrofahrzeugunternehmen wie Tesla her.

Der datengesteuerte Technologiebereich hat zweifellos von der Coronavirus-Pandemie profitiert, und obwohl die Nachfrage nach Elektroprodukten und Mobiltelefonen geringer war, haben Unternehmen wie Samsung, TSMC und Mediatek dies durch die Nachfrage nach 5G und Servern ausgeglichen.

Teverson sagt: „Die Umstellung auf Remote-Arbeit ist ein Trend, der anhalten könnte und die Nachfrage aus dem Serversektor nachhaltiger machen würde. Dieser Übergang ist eine strukturelle Veränderung, die wir zuvor identifiziert hatten, aber die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um Covid einzudämmen, werden den Trend nur beschleunigen."

Ness weist auf Online-Unterhaltung, Spiele und Messaging-Plattformen als weitere Bereiche hin, die von einem Nachfrageboom in den letzten Wochen profitieren könnten. „Wir suchen nach Unternehmen, die von dauerhaften Verhaltensänderungen in der Gesellschaft profitieren könnten, und wir glauben, dass Technologie jetzt eher stark angenommen wird. Eine der wichtigsten Fragen, die wir uns stellen werden, ist, ob sich soziale Distanzierung normalisiert und was das für unsere Interaktion bedeutet."

Ness mag den chinesischen Internetgiganten Tencent und das weniger bekannte Naver, „das Google von Korea“, mit 70% des Marktanteils der Internetsuche des Landes.

STICHWÖRTER
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