3 Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie in Kryptowährungen investieren

Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie volatil Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind. Morningstars Krypto-Expertin Madeline Hume rät Anlegern, sich vor einem Investment folgende drei Dinge bewusst zu machen.  

Susan Dziubinski 27.09.2022
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Erdgas

1. Kryptos sind eine relative neue Asset-Klasse

Kryptowährungen haben noch ein sehr begrenztes Einsatzspektrum und auch die Blockchain-Technologie hat unerforschte Anwendungsfelder. „Wir versuchen immer noch zu verstehen, wie die Blockchain unser tägliches Leben beeinflussen wird, und dies ist ein sich ständig ändernder Prozess", sagt Madeline Hume, Senior Research Analyst bei Morningstar. “Zum jetzigen Zeitpunkt spekulieren die Anleger darüber, wohin die Reise gehen könnte und wo diese Art von Technologien ihren Siegeszug antreten werden - im Jahr 2020 sprach noch niemand von NFTs oder dezentralem Finanzwesen (decentralized finance, DeFi). Der Markt entwickelt sich also an vielen dieser Fronten sehr schnell weiter.”

Dies gilt auch für Kryptowährungen. Zu diesem Zeitpunkt sind Investitionen in Kryptos eher wie eine Art ‘Eintrittsgebühr” zu sehen, um mit dieser Technologie zu experimentieren, betont Hume. Man sollte diese Art von Investment nicht mit Aktien oder Anleihen gleichsetzen, da diese ein fundamentalen, messbaren Wert haben.

 

2. Hohe Konzentration am Markt

Kryptowährungen werden oft mit Technologieaktien verglichen, und dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Marktkonzentration. Allein die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum machen mehr als 50% des Marktes für diese Asset-Klasse aus. “Wenn eine Anlageklasse so stark von einem oder zwei einzelnen Assets abhängt, führt dies zu einer hohen Volatilität. Wir sehen das auch bei Tech-Aktien. Wenn Netflix (NFC) schlecht abschneidet, leidet auch der Rest des Marktes. Das sollten Anleger einfach im Hinterkopf behalten”, so Hume.

 

3. Volatilität

Und da sind wir beim dritten Punkt, der Volatilität. Wie volatil Kryptowährungen sind, haben die vergangenen Monate gezeigt. Aber wer muss sich über diese Volatilität Sorgen machen? „Bei langfristigen Anlagen, wie zum Beispiel im Bereich der Altersvorsorge, gibt es eine Phase, in der das Kapital aufgebaut wird, und eine Phase, in der das angesparte Kapital abgerufen wird", sagt Hume. 

Im ersten Teil hat die Volatilität nicht allzuviel Bedeutung. Aber wenn man an das Ersparte heran will, dann ist dies wichtig. Die Erfahrung: oft reagieren Anleger in Phasen hoher Volatilität verängstigt und liquidieren das Investment zum falschen Zeitpunkt.

"Das Risiko besteht darin, dass Sie bei extrem volatilen Vermögenswerten wie Kryptowährungen Ihr Kapital dauerhaft gefährden können, wenn Sie während eines Marktabschwungs verkaufen. Aus diesen Gründen sind Kryptowährungen der Feind von Altersvorsorge-Portfolios“, ergänzt Hume.

 

Gehören Kryptowährungen dann ins Portfolio?

Laut den Analysten von Morningstar ist noch zu früh, alle Anwendungsbereiche der Blockchain und auch der Kryptowährungen wirklich zu verstehen. Aber es sei noch einmal hervorgehoben: wir sprechen von einem Vermögenswert, der im Gegensatz zu einer Aktie oder einer Anleihe keine Fundamentaldaten aufweist, basierend auf denen man zu einer Bewertung gelangen könnte.

Der Preis vieler dieser Kryptowährungen könnte morgen bei null liegen und damit auch das Kapital der Anleger. Aus diesem Grund betrachten die Morningstar-Experten diese Art von Vermögenswerten als eine Art Wette - wie beim Pferderennen. Und es ist unmöglich, im Voraus zu wissen, welches Pferd der Gewinner sein wird. 

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Über den Autor

Susan Dziubinski

Susan Dziubinski  Susan Dziubinski ist Senior Product Manager bei Morningstar.com