Dies waren die Top 10 Fonds für deutsche Aktien

Unsere Tabelle zeigt, welche Fonds die Verluste im vergangenen Börsenjahr am besten in Schach halten konnten. 

Antje Schiffler 16.01.2023
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Deutsche BörseDer DAX beendete das Jahr mit Verlusten über 12%. Der breiter gefasste Morningstar Germany Index (in diesem sind zurzeit 144 Titel vertreten) fiel sogar über 17%. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, dem darauf folgenden Anstieg der Energiepreise, Inflation und dem Eingreifen der Notenbanken war die Stimmung an den Kapitalmärkten trüb. Erst mit den ersten Anzeichen einer Abflachung der Inflation drehte sich das Sentiment ein wenig.  

 

Portfoliomanagern von Aktienfonds Deutschland gelang es mal besser, mal weniger gut, mit den Verlusten umzugehen. Aber natürlich sind ihnen auch die Hände gebunden – so verfolgt ein Aktienfonds Deutschland nun mal genau die Strategie, in deutsche Aktien zu investieren, mit meist nicht allzuviel Spielraum.

Wir haben die zehn Fonds herausgesucht, die in 2022 die Verluste am besten in Schach halten konnten. Dabei haben wir uns auf die Instrumente fokussiert, für die unsere Analysten ein Rating ausgeben. Zudem haben wir uns auf Large Caps beschränkt.

Am besten gelang es demnach dem UBAM Dr Ehrhardt German Equity AC EUR, die Verluste in 2022 zu begrenzen. Der mit 5 Sternen bewertete Fonds investiert überwiegend in deutsche Standardwerte, ausgewählte Aktien kleinerer und mittlerer Unternehmen dienen dabei zur Beimischung. Ende 2022 setzte Fondsmanager Dr. Jens Erhard zudem auf einen Anteil von über 20% Bundesanleihen.

 

 

Deutschland könnte einer Rezession entgehen

Sehr viel freundlicher präsentieren sich die Märkte nun seit Jahresauftakt. Die Anzeichen der Abschwächung der Inflation mehren sich, hinzu kamen am Freitag besser als erwartete Zahlen zum Wirtschaftswachstum. Die deutsche Wirtschaft setzte im vergangenen Jahr trotz der Folgen des Kriegs und der hohen Inflation die Aufholjagd nach der Pandemie fort. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte einer ersten Berechnung zufolge 2022 um 1,9% gegenüber 2021 zu. Dies übertraf die Schätzungen der Ökonomen. 

„Die deutsche Wirtschaft expandierte im Jahr 2022 um 1,9%, obwohl Geschäftsklima und Konsumentenvertrauen seit Beginn des Ukraine-Krieges massiv eingebrochen sind und sich erst im Schlussquartal etwas erholen konnten. Zum Wachstum hat vor allem der private Verbrauch beigetragen, der vom Ende der Corona-Maßnahmen und von angehäuften Ersparnissen profitierte. Zusätzlich haben die drei Fiskalpakete der Bundesregierung sowie der Ende September verabschiedete wirtschaftliche Abwehrschirm die durch die kräftig steigenden Preise verursachten Realeinkommensverluste abgemildert und zur Stabilisierung der Erwartungen beigetragen", kommentiert Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland. Er geht nun davon aus, dass Deutschland einer Rezession entgehen könnte. 

Im Schlussquartal könnte das BIP nach Angaben des Bundesamts sogar stagniert haben. "Falls die Q4-Zahl Ende des Monats bestätigt wird, dürfte Deutschland eine technische Rezession erspart bleiben, zumal fallende Energiepreise, gut gefüllte Gasspeicher sowie die überraschend schnelle Beendigung der Null-COVID-Politik in China uns nunmehr fürs erste Quartal in Deutschland nur noch einen leichten Rückgang des BIP erwarten lassen", so Schneider. 

 

Gute Aussichten für 2023 

Nach dieser Kurskorrektur sehen viele Aktien nach unseren Kennzahlen geradezu günstig aus. Viele Titel werden inzwischen mit deutlichen Abschlägen gegenüber unseren Fair-Value-Schätzungen gehandelt.

Laut dem Datenanbieter Factset wurden europäische Aktien Ende 2021 zum 16,2-Fachen der erwarteten Gewinne für die nächsten 12 Monate gehandelt, Ende September 2022 zum 10,9-Fachen, aktuell zum 12,4-Fachen, so Morningstars Marktstratege Michael Field. Doch während die Bewertungsmultiplikatoren weiter zurückgingen, wurden die Gewinnschätzungen um 17% nach oben revidiert.

Faktoren hinter diesem Ertragswiderstand sind die Kehrtwende der Energie- und Rohstoffpreise und die Fähigkeit vieler europäischer Unternehmen, dem ungünstigen makroökonomischen Umfeld standzuhalten

Bei den aktuellen Bewertungsniveaus gibt es jedoch bereits viele Gelegenheiten für Stockpicker. „Basierend auf den aktuellen Bewertungskennzahlen sehen wir eine große Anzahl von Gelegenheiten in allen Sektoren“, sagt Field von Morningstar. "Zyklische Konsumgüter, Versorger, Gesundheits- und Telekommunikationsdienste haben eine Reihe von Unternehmen, die von ihrem Wide Moat und ihren stabilen Renditen profitieren und für geduldige Investoren attraktiv sein können." Entsprechend lang ist auch die Liste der Aktien, die Morningstar mit 4 oder 5 Sternen bewertet. Hier sind die aktuell mit 5 Sternen bewerteten Titel:

 

 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.