Aktien Schweiz: SMI vor EZB in Wartehaltung

Am Schweizer Aktienmarkt setzt sich am Donnerstag die Wartehaltung fort. Nachdem die US-Notenbank Fed am Vorabend ihre jüngsten Entscheidungen veröffentlicht hat, rückt nun im Tagesverlauf die EZB in den Fokus. 

awp 15.06.2023
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Bulle BärDie US-Währungshüter hatten am Vorabend wie erwartet eine Zinspause eingelegt. Allerdings haben sie noch zwei weitere mögliche Zinsschritte für den weiteren Jahresverlauf signalisiert.

Damit komme es nun erst einmal weiter auf die Konjunkturdaten an, heisst es in einem Kommentar. Und hier bestehe durchaus die Hoffnung, dass die Inflation schneller sinke als vom Fed erwartet, und der Zinserhöhungstrend damit schneller an sein Ende kommen werde. "Deshalb stecken die Märkte die Zinsprojektionen der US-Notenbank relativ gut weg." Bei der EZB wiederum gilt eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte als gesetzt. Ein weiterer Schritt im Juli dürfte ebenfalls folgen. Daneben stehen auch die neuen Prognosen zu Inflation und Wachstum der EZB im Blick. Hierzulande hat das Seco am Morgen die BIP-Prognose bestätigt und das KOF hat sie für 2023 minimal erhöht.

Der SMI notiert gegen 9.15 Uhr mit -0,08 Prozent leicht tiefer bei 11'268,94 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,13 Prozent auf 1769,50 und der breite SPI 0,16 Prozent auf 14'868,56 Zähler. Von den 30 SLI-Werten geben 15 nach, 13 legen zu und zwei (Zurich, Julius Bär) sind unverändert.

Das Hauptaugenmerk lastet auf der Technologiebranche, die das Nachrichtenaufkommen erneut dominiert. So sacken VAT um 4,2 Prozent ab. Der Vakuumventil-Hersteller sieht sich wegen des schwachen Geschäftsgangs zur Einführung von Kurzarbeit genötigt. Grund sei der derzeitige wirtschaftliche Abschwung.

Dies wirft Schatten auf die hinteren Reihen, wo Inficon (-3,2%) und Comet (-1,5%) in Sippenhaft genommen werden.

Der Computerzubehör-Spezialist Logitech (+1,5%) erlebt nach den herben Vortagesverlusten (-12,5%) eine leichte Gegenbewegung. Der überraschende Rücktritt von CEO Bracken Darrell hatte verunsichert.

SoftwareOne (+20,4%) springen unterdessen auf die Übernahmeofferte der britischen Private Equity-Gesellschaft Bain Capital an, die sich mit den Gründungsaktionären zusammengetan hat. Ihr unverbindliches Angebot beträgt 18,50 Franken je Aktie. Danach soll das Unternehmen von der Börse genommen werden. Der Verwaltungsrat stellt sich jedoch gegen die Offerte.

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