Porsche erhält Narrow Moat Rating

Porsche  verfügt über immaterielle Vermögenswerte - Markenstärke und geistiges Eigentum -, die dem Stuttgarter Autobauer klare Wettbewerbsvorteile verschaffen. Laut Morningstar-Aktienanalyst Richard Hilgert sollten sich Investoren diesen Autotitel genauer anschauen. 

Antje Schiffler 25.07.2023
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PorscheAufgrund der immateriellen Vermögenswerte hat Porsche ein "Narrow Economic Moat"-Rating. "Die Marke steht für Motorsport und hochentwickelte Sportwagen mit hohem Fahrspaß", so Hilgert. Angesichts der weltweiten Bekanntheit der Marke Porsche rangieren die Preise des gesamten Produktportfolios im Premium- bis Luxussegment. Hinzu kommt die Fähigkeit, kontinuierlich Überrenditen zu erzielen. Dies habe Porsche ein „Narrow Moat“-Rating eingefahren.

"Porsche ist einer der wenigen Autohersteller, denen wir einen Economic Moat zuordnen, darunter BMW, Ferrari und Tesla", so Hilgert. Seit 2004 sind die weltweiten Zulassungen von Leichtfahrzeugen jährlich um durchschnittlich 1,7% gestiegen. Das Auslieferungsvolumen von Porsche legte im gleichen Zeitraum um 8,1% zu.

Zurzeit wird die mit 2 Sternen bewerteten Aktie mit einem Aufschlag von 24% auf die Morningstar Fair Value-Schätzung von 90 EUR gehandelt. Trotzdem sind Anleger gut beraten, geduldig auf eine Kaufgelegenheiten zu warten, wenn der Sportwagenhersteller im 4- oder sogar 5-Sterne-Bereich gehandelt wird. Das Unternehmen erzielte seit 2005 einen durchschnittlichen Gewinn von 6,7 Prozentpunkten, was das „Narrow Moat“-Rating untermauert, so Hilgert. 

Porsche

"Obwohl wir davon ausgehen, dass es wahrscheinlicher ist, dass Porsche mindestens in den nächsten zehn Jahren wirtschaftliche Gewinne erwirtschaften wird, können wir nicht sagen, ob dies auch für 20 Jahre oder länger der Fall sein wird. Wir betrachten die Preissetzungsmacht und die strategische Positionierung von Porsche als eine Mischung aus Wide-Moat-Ferrari und Narrow-Moat-BMW, die sich jedoch eher an BMW orientiert", so Hilgert. Wie Ferrari ist auch die Marke Porsche auf den Rennsport ausgerichtet. Allerdings verfügt Porsche (309.884 Einheiten im Jahr 2022) nicht über die Exklusivität von Ferrari (13.221 Einheiten im Jahr 2022), und gleichzeitig ist das Volumen etwa achtmal geringer als das von BMW (2,4 Millionen Einheiten im Jahr 2022).

Porsche verfügt wie BMW über volumenstärkere Modelle im Premiumbereich, die preislich unter Luxus liegen. Der durchschnittliche Umsatz pro Einheit liegt bei Porsche bei rund 120.000 Euro, bei BMW bei 58.000 Euro und bei Ferrari bei rund 385.000 Euro.

Hilgert geht davon aus, dass Porsche weiterhin in den Motorsport investieren wird, um Innovationen fürs Produktportfolio zu unterstützen. Allerdings wird ein erheblicher Teil der Investitionen in die Elektrifizierung (hauptsächlich vollelektrisch, aber auch einige Plug-in-Hybride) und Software fließen. Das Management strebt eine Elektrifizierung des Produktportfolios um 50% oder mehr bis 2025 und 80% oder mehr bis 2030 (verglichen mit 22% im Jahr 2022) an.

Markenwert

 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.