Wichtige Morningstar-Kennzahlen für Rheinmetall
Analystin: Loredana Muharremi
- Fair Value-Schätzung: €2220,00
- Morningstar Rating: ★★★★★
- Economic Moat: Breit
- Morningstar Uncertainty Rating: Mittel
Rheinmetall RHM meldete einen Anstieg des Auftragsbestands um 56% gegenüber dem Vorjahr auf 62,6 Mrd. Euro, gestützt durch Nomination im Wert von 11 Mrd. Euro. Das Management bestätigte, dass Rahmenverträge im Wert von rund 55 Mrd. Euro – hauptsächlich aus Deutschland – aktiv in feste Aufträge umgewandelt werden, was eine Visibilität von über vier Jahren gewährleistet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 46% auf 2,31 Mrd. Euro, fast ausschließlich aus organischem Wachstum im Verteidigungsbereich, während die Margen im Verteidigungsbereich mit 11,5% einen Rekordwert für das erste Quartal erreichten.
Rheinmetall-CEO sieht Marktanteil bei 30%
Wir behalten unsere Fair Value-Schätzung unverändert bei, erkennen jedoch Aufwärtspotential aufgrund der beschleunigten politischen Dynamik. In einem kürzlich geführten Gespräch mit dem designierten NATO-Generalsekretär Mark Rutte wies der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall darauf hin, dass die europäischen Verteidigungsausgaben bis 2029 3,5% des BIP erreichen könnten, was unserer Annahme für 2032 entspricht. Das Management sieht außerdem Potenzial für einen langfristigen Marktanteil von 30%, gegenüber unserer aktuellen Prognose von 23%.
Der Umsatz im Bereich Fahrzeugsysteme hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 952 Mio. Euro fast verdoppelt, was auf Lieferungen von Kettenfahrzeugen und taktischen Fahrzeugen sowie den ersten Beitrag von Loc Performance in den USA zurückzuführen ist. In Italien (Panther), Rumänien (Lynx) und Deutschland (Puma Lot 2) werden in Kürze Vertragsabschlüsse erwartet. Der Bereich Waffen und Munition erzielte einen Umsatz von 599 Mio. Euro und eine Marge von 19,3%, unterstützt durch die starke Nachfrage nach 155-mm-Artilleriegeschossen und Panzergeschossen.
Der Bereich Electronic Solutions wuchs um 50% gegenüber dem Vorjahr, getrieben durch Skynex, Skyranger und Digitalisierungsaufträge aus Deutschland und Taiwan. Die Margen wurden vorübergehend durch Anlaufkosten für die F-35 belastet.
Power Systems belastete weiterhin die Margen, aber die zivilen Standorte in Berlin und Neuss werden für die Verteidigungsproduktion umgerüstet, wodurch ungenutzte Kapazitäten freigesetzt werden.
Darüber hinaus hat Rheinmetall ein 60-prozentiges Joint Venture mit Lockheed Martin gegründet, um eine souveräne europäische Produktionsbasis für präzisionsgelenkte taktische Raketensysteme aufzubauen und damit die Lieferzeiten der USA von über 10 Jahren zu verkürzen. Die volle Produktionsaufnahme wird bis 2029 erwartet, das jährliche Umsatzpotenzial liegt bei bis zu 5 Mrd. Euro.
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