Fünf Fonds für die Dividendenwette

3 Mal aktiv, 2 Mal passiv für einen diversifizierten Zugang zu Dividenden-Aktien.

Ali Masarwah 28.03.2012
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Wir haben in einer ausführlichen Analyse die Vor- und Nachteile von Dividenden-ETFs und aktiv verwalteten Dividendenfonds besprochen (lesen Sie hier weiter). Hier stellen wir Ihnen in Kürze 5 Favoriten unserer Analysten vor.

1. M&G Global Dividend EUR

Der von Stuart Rhodes verantwortete M&G Global Dividend ist vorbildlich für einen aktiven Fonds, der das Dividendenthema spielt. Viel stärker als andere Dividendenfonds versucht Rhodes, die langfristigen Dividenden-Stories abzugreifen. Das kann bedeuten, dass er weniger auf saturierte Dividenden-Dinos setzt, sondern auf Wachstumsunternehmen, die noch nicht die Reife für hohe Dividendenausschüttungen haben. Ein Beispiel für das Um-die-Ecke-Denken des Fondsmanagers ist seine Anlage in den norwegischen Titel Prosafe, der von der zunehmenden Nachfrage in der Gas- und Ölindustrie nach Komponenten und Bauteilen profitieren und als Folge steigender Profitabilität die Dividende erhöhen könnte. Dieser Fonds erhält die zweitbeste Analysten-Note Silver.

2. DJE Dividende&Substanz

Seit Auflage 2003 zählt der DJE Dividende & Substanz zu den besten Fonds der Morningstar Kategorie 'Aktien weltweit Standardwerte Value'. Auch in Sachen Risiko kann der Fonds punkten. Gemessen an Standardabweichung und Morningstar Risiko liegt der Fonds unter dem Durchschnitt. Besonders in Bärenmärkten wie 2008 kann der Fonds seine Stärken voll ausspielen. Für Fondsmanager Jan Ehrhardt ist die Höhe der Dividendenrendite nicht das entscheidende Kriterium. Ehrhardt und seine Analysten achten neben gesunden Bilanzen, hohen Cash Flows und der Höhe der Ausschüttungen besonders auf die Beständigkeit, mit der die Dividenden gezahlt werden. Zeichnet sich ab, dass ein Unternehmen die Ausschüttungen zukünftig nicht mehr leisten kann, werden die Anteile verkauft.

Neben der Aktienauswahl spielt die Steuerung des Investitionsgrads eine große Rolle. Der Manager kann in extremen Marktphasen bis zu 49% in der Kasse halten. Normalerweise liegt der Investitionsgrad aber zwischen 75 und 95%. Dass Ehrhardt selten vollständig investiert ist, unterstreicht seinen vorsichtigen Investmentstil. Der Fonds hält die Analysten-Note Bronze.

3. DWS Top Dividende

Der DWS Top Dividende sticht nicht nur unter den Dividendenfonds hervor, sondern überzeugt auch im Vergleich mit der Kategorie 'Aktien weltweit Standardwerte Value'.

Mit dem Fonds setzen Anleger auf globale Dividendentitel. Fondsmanager Thomas Schüssler verfolgt eine durchschnittliche Dividendenrendite von vier bis viereinhalb Prozent. Dabei benutzt er ein quantitatives Screening, in dem neben der Dividendenrendite auch das Dividendenwachstum sowie die Ausschüttung im Verhältnis zum Gewinn berücksichtigt werden. Beide Kriterien sollen die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlung gewährleisten. Zusätzlich analysieren er und vier Teammitglieder die Kaufkandidaten nach fundamentalen Kriterien. Für den Bottom-Up-Part setzt Schüssler auf Qualitätsunternehmen, deren Geschäftsmodelle in der Vergangenheit stabile Cashflows generiert haben. Zudem werden Managementinterviews durchgeführt, um die jeweilige Dividendenpolitik abzuklopfen. Das Portfolio spiegelt die Dividendenstrategie wider. Im Fonds dominieren die Cash-Flow-starken Konsumgüter-, Telekom-, Energie- und Versorgeraktien. Der Fonds hält ebenfalls ein Bronze-Rating.

4. SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF

Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF investiert in die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite im S&P 1500. Voraussetzung für eine Aufnahme in den Dividendenindex sind konstante oder steigende Dividenden in den vergangenen 25 Jahren. Der ETF setzt sich aus 60 Aktien zusammen. Das maximale Gewicht eines Einzeltitls liegt bei 4%. Ein Komitee überwacht den Index und veranlasst gegebenenfalls Adjustierungen. Neben der üblichen quartalsregelmäßigen Neuadjustierung tritt das Indexkommitee auf den Plan, wenn ein Unternehmen zwischen den Überwachungsterminen die Index-Kriterien nicht länger erfüllt. Dabei haben die Experten auch die Möglichkeit, den Wert im Index zu belassen, wenn er absehbar nur temporär die Voraussetzungen nicht erfüllt. Aktien aus den Sektoren Rohstoffe, Immobilien und Versorger sind relativ zu US-Value-Fonds sehr deutlich übergewichtet. Historisch gesehen war die Volatilität des Dividenden-Index seit dem Jahr 2000 mit 15,5% leicht unter der des S&P500. Der ETF auf den Index wurde erst im Herbst 2011 aufgelegt. Die Management-Gebühr beträgt 0,35% pro Jahr.

5. db x-trackers STOXX Glb Sel Div 100 1D

Der db x-trackers STOXX Glb Sel Div 100 1D investiert zu 40% in amerikanische sowie zu je 30% in europäische und asiatisch-pazifische Aktien. Insgesamt besteht der ETF - wie der Name suggeriert - aus 100 Aktien. Die maximale Aktien-Gewichtung, die sich an der Dividendenrendite bemisst, liegt bei 10%, in der Praxis ist die Gewichtung der Einzelaktien allerdings deutlich niedriger und liegt eher bei maximal 3%. Dieser ETF setzt nur auf Unternehmen, die in den vergangenen 5 Jahren ihre Dividende nicht gesenkt haben und die gleichzeitig nicht mehr als 60% ihres Gewinns ausschütten. Im Jahr 2008 hat dieser ETF wegen der hohen Gewichung von Finanztiteln sehr viel stärker verloren als globale Value-Aktienfonds, hat seitdem den breiten Markt deutlich übertroffen. Auch im vergangenen Jahr konnte der ETF mit einem Plus von immerhin 2,2% globale Value-Aktien um 6,8 Prozentpunkte und den MSCI World Free Value um 4,84 Prozentpunkte übertreffen. Am höchsten sind Aktien aus den USA (33%), der Eurozone (13,8%) und asiatischen Industrieländern (13,6%) gewichtet. Die höchsten Übergewichte gegenüber globalen Value-Aktien sind Immobilien, Versorger und Finanzdienstleister.

 

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich